PA Sports

rap.de: Hat MoTrip mit dem Schlagwort "Kanacke mit Grips" da vielleicht die Überschrift geliefert?

PA Sports: Naja, MoTrip macht sehr technisch versierten Rap. Er rappt ja sehr viel über Rap. MoTrip würde ich in die pure Deutschrap-Ecke einordnen. Kanacke mit Grips – gibt es keine anderen Kanacken, die Grips haben? Er ist einfach ein geiler Rapper, der krassen Rap macht. Für mich gehört er nicht in die Street-Ecke.

rap.de: Das stimmt. Ist aber auch gar nicht seine Schuld, dass er dahin gestellt wird, das passiert einfach automatisch, weil er dunkle Haare hat.

PA Sports: Das finde ich sehr konservativ. Schwarze Haare gleich Streetrap. MoTrip ist hundert Prozent HipHop. Das ist genau das Ding, dass die Leute einfach nicht differenzieren.

rap.de: Viele scheinen immer noch zu glauben, es gäbe nur eine bestimmte Richtung von Rap, die richtig sei und alles andere wäre Verrat.

PA Sports: So sieht es aus.

rap.de: Was erhoffst du dir von deinem neuen Album denn?

PA Sports: Für mich ist jede Steigerung gut. Es gibt Leute, die messen alles an den Charts, was ich total dummes Denken finde. Ich hoffe, dass ich mich in der Sparte, in die ich mit meinem letzten Album reingegangen bin, noch mehr festige. Dass die Leute noch mehr begreifen, dieser Junge ist kein Kanacke, der von der Street kommt und erst rappt, seitdem es Bushido gibt, sondern dieser Junge hat Rap gelernt. Ich bin immer noch der beste Freestyler Deutschlands, das wissen viele Leute nicht. Jeder Rapper, der mit mir ein Freestyle-Battle will, kann kommen. Die können sogar mit geschriebenen Texten kommen und ich mache Freestyle. Wenn ich einen Song wie "Wahre Liebe 2012" mache, gibt es bestimmt Leute da draußen, die sich fragen, woher kennt dieser Kanacke überhaupt Curse? Aber ich mache Rap, seitdem ich 13 Jahre alt bin. Das müssen die Leute langsam mal begreifen.

rap.de: Vielleicht solltest du auch wieder öfter auf Freestyle-Sessions gehen.

PA Sports: Nein, das kann ich leider nicht mehr machen. Obwohl ich sehr hungrig danach bin. Das ärgert mich, denn ich habe das damals nicht so ausgenutzt,  ich bin nie richtig rumgegangen und überall gewesen ist. Jetzt geht es einfach nicht mehr. Ich ruhe mich nicht auf meinem Status aus, aber wenn jemand kommt, der in meiner Liga spielt – ich bin offen für alles. Und an alle, die jetzt anfangen zu rappen: Hört wieder auf damit. Macht eure Schule. Genießt die Musik, aber der Ruhm, nach dem ihr strebt, ist nicht das wahre Glück.