Vega: Ja, ruhiger geworden einfach aus dem Grund: Ich bin zwei Jahre auf Bewährung. Ich muss aufpassen, was ich mache. Wenn ich jetzt Scheiße baue, lande ich hinter Gittern.
rap.de: War das auch wegen einer Fußball-Geschichte?
Vega: Ja. Dementsprechend zwingt mich das einfach dazu, ein bisschen ruhig zu bleiben und aufzupassen. Aber ansonsten bin ich natürlich aktiv, ganz normal wie immer. Überall, wo Eintracht Frankfurt spielt, da spiele ich auch (grinst).
rap.de: Hat diese Ultra-Geschichte bei dir noch vor Rap angefangen?
Vega: Ich habe da auf jeden Fall schon gerappt, aber eher für mich. Obwohl, ich glaube, da kam ich gerade zu Buckwheats. So vor sechs Jahren, da bin ich zu den Ultras Frankfurt gekommen.
rap.de: Warhscheinlich hat dich das auch sehr geprägt, oder?
Vega: Selbstverständlich, das war eine wichtige Zeit. Ich habe natürlich unfassbare Sachen mit dieser Gruppe erlebt. Die haben auch quasi meine komplette Rapkarriere miterlebt und mitverfolgt. Am Anfang waren sie auch ein ganz, ganz wichtiger Teil davon, gerade, was Live-Shows in Frankfurt angeht. Wir haben uns in der Umgebung einen Namen gemacht einfach durch unsere Live-Shows. Da waren einfach immer 200, 250 Verrückte vor der Bühne, die nicht nur einfach den Arm in die Luft gehoben, sondern mit Oberkörper frei gepogt haben. Deswegen waren die ein wichtiger Teil meiner Karriere und haben auch viel dazu beigetragen haben, dass ich jetzt da bin, wo ich bin.
rap.de: Für alle, denen der feine Unterschied bisher entgangen ist: Wie unterscheidet sich denn ein Ultra von einem Hooligan?
Vega: Das ist eine schwierige Frage. In erster Linie geht es einem Ultra darum, seinen Verein zu unterstützen – in jeglicher Form, sei es optisch oder akustisch.
rap.de: Auch physisch?
Vega: Darum geht es eigentlich nicht. Das muss aber jeder für sich entscheiden. Natürlich gibt es die Möglichkeit, das zu tun, aber das ist der kleinste Teil von dieser Ultra-Geschichte, meiner Meinung nach. Es geht darum, die Mannschaft immer zu unterstützen, egal, wo sie spielt, immer da zu sein. Bei einem Hooligan ist es eben größtenteils die Suche nach physischer Auseinandersetzung.
rap.de: Und deine Prognose für Frankfurt? Aufstieg?
Vega: Ja, auf jeden Fall. Da bin ich mir tatsächlich hundertprozentig sicher, die Eintracht steigt dieses Jahr auf. Muss sie auch, denn die haben da wirklich einen unfassbar großen Etat für die zweite Liga. Wenn sie damit nicht aufsteigen, dann würde das ein großes Loch reißen. Also, es muss passieren.
rap.de: Die Eintracht steigt auf und du gehst in die Top 10 – das wäre dann das perfekte Jahr für dich, oder?
Vega: Das wäre es auf jeden Fall, aber wie gesagt, alles, was unter den ersten 25 ist, ist ein Riesenerfolg und damit sind wir vollends zufrieden.
rap.de: Was sind die weiteren Pläne nach dem Album?
Vega: Album ist draußen, "Vincent" heißt das gute Stück, rennt in die Läden und kauft es. Und haltet die Augen offen. Bizzys Album kommt Ende März, wir gehen Mitte März alle zusammen auf Tour und wollen Mitte des Jahres einen Sampler machen. Also, wir haben viel vor.
rap.de: Es ist vermutlich kein Zufall, dass das Releasedatum von "Vincent" auf den Freitag, den 13. fiel, oder?
Vega: Nee, das war schon Absicht. Jetzt nicht wegen irgendwelchen Verschwörungstheorien, sondern einfach, weil es ein prägnantes Datum ist, das im Kopf bleibt. Die Leute merken sich das schnell. Ich hatte sowieso schon immer ein Faible für dieses Datum – deswegen Freitag der 13.. Das werden wir in Zukunft vielleicht öfters machen, wenn es passt.