Ich persönlich war nie ein großer Lil Wayne-Hörer. Einzig und allein wegen Juelz Santana kam ich des Öfteren in den Genuss seiner aussergewöhnlichen, etwas abge*****en Stimme. Niemals hätte ich ihn als großartig, einzigartig oder überraschend bezeichnet: Heute muss ich das allerdings tun. "Tha Carter 3“, der dritte und letzte Teil der "Tha Carter“-Triologie, hat mich auf großartige Art und Weise einzigartig überrascht und vollkommen von Weezy überzeugt. Zugegeben, an seine Stimme muss man sich gewöhnen, aber dennoch hat sie einen unglaublichen Wiedererkennungswert.
"They can’t stop me – even if they stopped to me!” Unmissverständlich seine Aussage im Intro, und irgendwie scheint er tatsächliche Recht zu haben: Wahrscheinlich steht ihm irgendwann nur noch sein Drogenproblem im Weg. „Tha Carter 3“ war das meisterwartetste Album des Jahres in den USA: Erwartungen übertroffen, nach 2 Wochen! Platin nach kürzester Zeit und weltweiten Erfolg mit der ersten Singleauskopplung "Lollipop“. Damit hat der „Greatest Rapper in the World“ alles richtig gemacht und die Musikszene, die momentan mit stetig sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen hat, auf den Kopf gestellt.
Sicherlich kann das alles Zufall sein und viele werden sich fragen: Ist das Album wirklich so gut? Ja, das ist es. Punkt! Das Album ist sicherlich nicht perfekt, aber es ist zu keiner Minute langweilig und profitiert von seiner extremen Vielseitigkeit. Auf dieser CD ist einfach alles zu finden: Clubhits wie "Got Money“ mit dem gut aufgelegten T-Pain. "I was bouncin through the club she love the way I ditty bop. I see her boyfriend hatin like a city cop.” Sehr gute Zeile! Allgemein sehr starke Features wie auf “You ain’t got nuthin” feat. Juelz Santana und Fabolous oder “Mr.Carter” mit dem überragenden Jay-Z: "I’m right here, in my chair. With my crown and my dear. Queen B, as I share. Mic time with my air”. Gefühlvolle Songs wie “Tie my handy” mit Robin Thicke oder “Don’t get it”, das definitiv von seinem bekannten Sample “Don’t let me be misunderstood“ profitiert.
Besonders überzeugt hat mich das von Swizz Beatz produzierte "Dr. Carter“. Swizzy und Weezy – das passt! So viel Soul hätte ich Lil Wayne nicht zugetraut. Ein weiteres Highlight: "Playing with fire“. Ein unglaublich gefühlvoller und ausdrucksstarker Gesang von Betty Wright, der seines Gleichen sucht. "So you’ve got so ma-ny daimonds, You wear all the finest clothes. And your grill is shining, as you’re driving down the streets of gold, but you can’t, blame, me if i set this stage on fire!”
Kurzgefasst: Das ganze Album hat Feuer und lässt das Herz schneller schlagen. Die Produzenten, von Kanye West bis Alchemist, Swizz Beatz, Deezle oder D. Smith haben ganze Arbeit geleistet und zusätzlich für erhöhte Temperaturen gesorgt. Heiß, heißer, "Tha Carter 3“. Ich muss mich mal unter die kalte Dusche stellen…