Tom Clancy’s – Rainbow Six Vegas 2

Tom Clancy’s Rainbow Six Vegas 2

Seit nun mehr 10 Jahren werden von Ubisoft Taktikshooter nach Vorlage von Tom Clancy’s Romanen veröffentlicht. Ob der neue Titel Rainbow Six Vegas 2 an die Erfolge der Rainbow Six Reihe anschließen kann bzw. ein  ebenbürtiger Nachfolger vom ersten Teil ist, mal schauen.

Vor nicht ganz einem Jahr veröffentlichte Ubisoft den Taktikshooter Rainbow Six Vegas. Das Spiel glänzte durch seine realistische Spielatmosphäre, die guten Gegner KI und die größtenteils gute Grafik und wurde somit zu einem beliebten Titel. Mit Vegas 2 erscheint nun der Nachfolger und diese haben es ja bekanntlich nicht leicht, wenn der Vorgänger schon sehr erfolgreich waren. Um es vorweg zu nehmen, der 2. Teil kommt um Längen nicht an den 1. ran, das liegt zum größten Teil an der deutschen Version, aber dazu später mehr.


Der Terror in Vegas soll endgültig enden

Die Story von Vegas 2 spielt parallel zu der aus dem 1. Teil, wo sich Logan mit seinem Team in der Spielerstadt rum treibt. Man freut sich jedoch nur am Anfang auf eventuelle Überschneidungen, die die Story intensiver machen könnten, da man schnell feststellt, dass man Logan nicht mal zum Feierabendbier treffen wird. Ihr schlüpft diesmal in die Rolle von Bishop, der sowohl männlich als auch weiblich editiert werden kann. Ihr befindet euch in völlig anderen Stadtteilen, als im Vorgänger, die aber nicht unbedingt aussehen, als würden sie in Vegas liegen, da man über die insgesamt 8 Missionen fast nur in Lager- und Industriegebäuden interagiert. Wären da nicht ab und zu im Hintergrund nen paar Leuchtschriften und ne Skyline zu erkennen, würde man glatt vergessen, dass man in Las Vegas ist. Die Story bietet nicht viel Abwechselung und läuft einfach so, ohne wirkliche Höhepunkte, vor sich hin. Die Missionsinhalte unterscheiden sich nicht vom Vorgänger. Bombe entschärfen, Geiseln befreien, Feinde eliminieren, das wird dann auch schon mal langweilig. Wer die Gelegenheit bekommt, eine nicht deutschsprachige Version zu spielen, der wird wahrscheinlich mehr Freude am Spiel haben. Dadurch, dass Ubisoft ein wichtiges Element zur Langzeitmotivation entfernt hat, das so genannte  ACES-System, könnten die anderssprachigen Versionen durchaus interessanter sein. Das ACES-System ist ein Bonusprogramm, in dem man durch das Punktesammeln im Spiel zusätzliche Waffen und Ausrüstungsgegenstände bekommt. Punkte werden durch herausragende Aktionen im Spielverlauf gesammelt, wie gezielte Schüsse oder taktisch gute Abschussmanöver. Diese Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen haben auch zur Folge, dass man im Multiplayer-Modus nur gegen Personen mit gleicher nationaler Version antreten kann.

Hmmm, das kommt mir bekannt vor,…

Die Spezifikation Taktik-Shooter sollte den Entwicklern eigentlich immer genug Spielraum für Neuerungen geben. Die gibt es auch bei Vegas 2, aber im Vergleich zum Vorgänger leider zu wenige. Ein interessantes neues Feature ist, dass man nicht hinter allen Sachen gleich Deckung finden kann. So sind verschiedene Wände und Gegenstände aus Holz nicht durchschussfest und man fängt sich schnell eine Kugel ein. Die Steuerung ist gelungen und die Befehlsgewalt über die Teammitglieder wurde gut umgesetzt. Man kann so zu sagen seine Teammitglieder an jede beliebige Stelle befehligen und in Stellung bringen. Aktivitäten, wie Räume stürmen, infiltrieren und Granatenwerfen, werden so zur Leichtigkeit. Wo es aber manchmal mangelt, ist die KI – teilweise sehr vorausschauend und somit schwierig, sind die Gegner auf der anderen Seite die eigenen Teamgefährten öfters auch ziemlich „blöd“. In einem Moment wirst du, egal wie du dich taktisch verhältst, aufs härteste eingekreist und das andere Mal springt dir einer, wie geistesgestört voll in die Schussbahn. Genauso spontan verhalten sich da die Teamkollegen. Werden erst alle Befehle in vollster Sorgfalt ausgeführt, kann es im nächsten Moment passieren, dass man völlig auf sich allein gestellt ist.

Ich hab mir Las Vegas spektakulärer vorgestellt,…

Was das Spiel weiter in der Bewertung sinken lässt, ist die Grafik, die sich zum Vorgänger nicht wesentlich verändert hat. Umgebung und Häuserfronten sehen teilweise sehr lieblos aus. Man bekommt nicht wirklich den Eindruck, dass man in Vegas ist, da helfen auch nicht die Hintergrundgrafiken, die man ab und zu zu sehen bekommt. Die Soundkulisse hingegen ist gut gelungen, dadurch wird noch eine gewisse Spielatmosphäre gesichert.

Die Anforderungen sind durchaus zeitgemäß. Mit Windows XP/Vista, 3 GHz Prozessor, 1 GB RAM und einer 128MB Grafikkarte ist man dabei. Zu empfehlen wäre aber eine 256 MB Karte, da man sonst ganz schön in den Frame-Keller geraten kann.

Fazit

Für alle, die sich auf eine reine Fortsetzung von Vegas ohne viele Neuerungen eingestellt haben, mag Rainbow Six Vegas 2 gut sein. Leider wurden im Vorfeld interessante Features entfernt, die den Titel besser dastehen hätten lassen. So ist der Taktik-Shooter leider nur Mittelklasse.