Shaggy hat mich ein Leben lang musikalisch begleitet ohne von mir jemals in Form eines Albumkaufs ernst genommen zu werden. Trotzdem hat der Jamaikaner mit „Mr. Bombastic“ einen Ohrwurm abgeliefert, der sich seit inzwischen 12 Jahren immer mal wieder in den Kopf schummelt und unwillkürlich zu unverständlichem „Mr. Lova Lova“ Mitgebrabbel führt. Lange Rede kurzer Sinn, mir liegt Shaggy mit "Intoxication" zum ersten Mal in Albumlänge vor, ich habe trotzdem schon eine Meinung zu ihm: Seichter Pop-Reggae.
Überraschen wird keinen, dass dieses Album thematisch vor allem die Ladies und die Liebe behandelt, dafür passiert dies aber vielfältig: Im Titeltrack erzählt Shaggy darüber, nicht mehr im Suff mit anderen Frauen als seiner Freundin nach Hause zu gehen, mit Akon über das Ende einer Beziehung und über Frauen im Allgemeinen in "Critiria". Soweit ich das erkenne und das fällt mir bei Shaggys Patois (Jamiacan English) ab und an eher schwierig, setzt sich Shaggy aber auch mit ernsthaften Themen wie der "Mad, Mad World". Die weibliche Stimme von Nasha steht immer wieder in einem hörenswerten Kontrast zu Shaggys unverkennbarem Bass, die Featuregäste sorgen sowieso durchgehend für Abwechslung.
Sind wir mal ehrlich: Ich habe von Reggae keine Ahnung, ich habe keine Ahnung was einen Riddim zu einem hochwertigen macht und so weiter, ich weiß aber, dass dieses Album es mir Track für Track unmöglich macht, die Füße still zu halten und das ist dann doch ein sehr eindeutiges Qualitätsmerkmal. „Intoxication“ ist nicht tiefschürfend, aber ideal um in den kommenden eher tristen Tagen richtig gute Laune zu verbreiten oder sagen wir es treffend mit dem Bonus Track: „Reggae the vibe relief me of my sorrows.“