Millionadi – Edel Asis

Der Titel „Edel Asis“ baut schon eine gewisse Spannung auf. Die beiden Begriffe schließen sich gegenseitig aus und werden doch zusammen gebraucht. Nun gut, schade ist nur, dass das schon fast das Spannendste an diesem Album von Millionadi ist.

Die Doppel- und Triplereime am Zeilenende sitzen bei den beiden Rappern Million und Adi und ergänzen sich gut mit ihrem simplen, aber straighten Flow. Das ist vollkommen ok. Etwas schade ist, das bei vermeintlichen Doubletimern nur getriplet wird, ohne dass ein wirklicher Flow zusammenkommt, und wenn sich wirkliche Doubletime-Banger anbieten, verfallen die beiden in Dirty South-Halftime-Manier.

Inhaltlich lässt sich das Album auf Punchlines mit modernem Consciouseinfluss aka Straßenrap im Stile von: von der Gosse an die Spitze, reduzieren. Auch schade, denn die Jungs sind schon lange genug mit am Start, und an Ideen mangelt es ihnen auch nicht, doch die Umsetzung läuft irgendwie immer wieder darauf hinaus. Da hätte etwas mehr bei rumkommen können. Dazu kommen recht uninsprierte aber saubere Minimal- bis Golden Age-Produktionen. Interessantere und abwechslungsreichere Beats hätten die Raps hier wesentlich besser in Szene gesetzt.

Das Album reiht sich also in eine große Schlange von recht guten Veröffentlichungen ein, die laut nach einer Existenzberechtigung schreien, die ihnen von mir hier aber verweigert wird. Das Album ist gut, ja, aber mehr auch nicht. Und ganz ehrlich, ein Album, das nur gut ist, ist schon fast schlimmer als ein Schlechtes, denn man ärgert sich als Hörer bei jedem Song über das verschenkte Potenzial. Ja, ich hab mich auf Albumlänge geärgert, dass ich es durchgehört habe. Das Potenzial ist hier mit Durchschnittsarbeit jämmerlich mit Füßen getreten worden. Und am meisten geärgert habe ich mich über mich selbst, dass ich der Scheibe eine Chance gegeben habe, obwohl schon im vierten Song das sechste Mal das Wort „Glock“ aufgetaucht ist. Sorry, aber das ist einfach zuviel und trotz allen „Straßenhustles“ einfach daneben.