Timbaland – Shock Value

Woran soll Timbaland scheitern? Aus dem Meisterschreiner, der schon Bretter für jeden Rapper, Sänger und sonst was geschnitzt hat, wurde in den letzten Monaten der No.1 Hitgarant. Und dies ist ein Umstand, der mittlerweile ja mehr zählt, als Alles andere. Dennoch kann man Timbaland auch cool finden, wenn man Verkaufszahlen und Billboardchats uninteressant und einen Dilla oder Madlib gut findet. Doch noch mal ganz kurz zurück zu den Charts und damit in die Gegenwart. In der gelang es Timbo ja immerhin im Falle von Justin Timberlake das Erbe der Neptunes anzutreten und, so will man doch meinen, dieses sogar zu vermehren. Den weitaus schwierigeren Fall der Popröhre Nelly Furtado (gibt es da noch jemand, dem diese Stimme so auf’n Sack geht wie mir?) wusste er ebenso zu meistern. Mittlerweile hoppelt Frau FurtadoTimbo sei Dank, dann doch sehr erfolgreich durch die Chartlandschaft.

Und jetzt also Timbo auf Solopfaden, oder wie man das auch immer nennen mag, wenn ein Star-Producer die Topp R’n’B-Poppsterne und Sternchen (und völlig überbewertete Pussycat-Sängerinnen) gemeinsam mit einigen MCs, „The Hives“ und „Elton John“ auf einem Album versammelt. Ich schlage wahlweise großes Kino im Club und Auto vor, oder Albtraum im Wohnzimmer. Zumindest dann, wenn man eben kein BET/MTV-Videoliebhaber ist. Aber sind wir mal ehrlich: Was Timbo anfasst, wird zu Gold, zumindest im Augenblick. Kann gut sein, dass bald Swizzbeatz wieder auf 1 kommt oder die Neptunes, aber momentan ist eben Timbalandzeit (Auch wenn Prince kein Bock auf ihn hat). Und seinen Erfolg hat Timbo völlig zurecht. Zwar finde ich immer noch, dass er das mit dem Rappen sein lassen sollte, aber die Produktionen auf diesem Album, gehen allemal klar, oder sagen wir mal so, sie gehen steil. Egal ob bei "Release“ mit J.T. „Bounce“ mit dem Doktor Dre oder bei „Come & Get me“ mit Fiddy und Tony Yayo, was Cuuuuuurtis Rufe hin oder her, ein scheissguter Track geworden ist. Für mich sogar der Track auf dem Album. Punkt aus fertig.
Über Ausfälle brauche ich nicht zu sprechen: Man muss sich schlichtweg vorher überlegen, ob man auf die Scherzinger, Nicole, die Furtado, Nelly oder eben  Elton John oder und die Hives Lust hat. Also ich habe die selten, gebe ich zu. Aber das ändert nichts daran, dass Timbaland der Produzent der Stunde ist und das, wie schon mal gesagt, zurecht. Und das ändert auch nichts daran, dass aus einer nervenden Sängerin mit dem richtigen Beat ein Hit werden kann- und das übrigens ebenfalls völlig zurecht.