Megaloh& KD-Supier – Reim Geschäftlich

In Rapdeutschland tut sich was. Es scheint, als ist die Zeit der neuen, noch mehr oder weniger unbekannten Gesichter angebrochen. Manuellsen, Snaga& Pillath, die Newcomer SAW aber auch Megaloh erkämpfen sich ihren Platz im Spiel. Gerade der Berliner Cheffspitter Megaloh und sein Haus und Hof Produzent KD-Supier sind ohne Rücksicht auf Verluste und jegliche Kompromisse auf dem Vormarsch. Wer’s nicht glauben mag, checkt Megas Feature-Part auf Sentinos „Ich bin deutscher HopHop“.
Nun veröffentlicht er sein gemeinsames Album mit KD-Supier. Letzterer produzierte auf Reim Geschäftlich standesgemäß alle Instrumentals. Für den Longplayer fand Megaloh zahlreiche Unterstützung bei diversen Künstlern wie Sentino, Jonesmann, Samy Deluxe, Frauenarzt, MC Bogy, Fonz, Sera Finale und Sprachtot. Wie man an der Seite der verschiedenartigsten Features glänzt, hat Olli Banjo auf seinen beiden Sparring-Alben vorgemacht, schauen wir mal, ob "Reim Geschäftlich" das erhoffte Big Business oder doch nur ein kleiner Nebenerwerb ist.
Die Antwort gibt Mega gleich in „Mein Geschäft“. Spätestens nach diesem Track sollte man wissen, dasser durchaus was von seinem Geschäft versteht. "Tanz an der Stange“, mit Frauenarzt und MC Bogy, würdigt auf musikalischer Ebene die Arbeit aller Striptänzerinnen. Ein amüsanter Track und ein tanzbares Instrumental sorgen für einen ganz speziellen Vibe. Jonesmann, Sentino und Samy Deluxe sind eine musikalische Bereicherung für Reim Geschäftlich. Megaloh und jeder einzelne Feature-Partner ergänzen sich perfekt und stehen sich in nichts nach. Der französischsprachige Fonz macht den Track „Pas de garantie“ (Keine Garantie) zu einem echten Leckerbissen. Obwohl unser Nachbarland Frankreich sicher besserer Rapper zu bieten hat, verbindet sich sein Rap mit dem Beat zu einer Einheit. „Wenig zu lachen“, der letzte Song der CD, erzählt eine persönliche Geschichte von Megaloh. Auch ihm kann man nicht vorwerfen, dass er nur Battletracks zu bieten hat. Diverse Inhalte dieser Platte werden manche Leute eines Besseren belehren. Schwachpunkt dieser Platte ist der Song „Schwere Ketten“. Das Gesamtergebnis bringt irgendwie nicht rüber, was Massiv und Basstard dem Hörer übermitteln wollen.
Alles in allem hat Megaloh sehr gute Arbeit geleistet. Technisch könnte man etwas mehr erwarten, allerdings bringen wenige Rapper so passende Vergleiche und Aussagen wie der Berliner-Act. Originelle Metaphern und ein spezieller Wortwitz trösten über einige Schwächen der Platte hinweg. Die Produktionen gehen ebenso in Ordnung, aber auch hier hätte man sich getrost noch ein wenig steigern können.
Reim Geschäftlich wird sich sicherlich nicht als ein großartiges finanzielles Geschäft entpuppen, allerdings kann sich die Platte in jedem Falle sehen lassen. Der Anfang ist geschafft…