Wade Waters – Return of the Kings

Wade Waters – wem das nichts sagt, der braucht sich (noch) nicht zu schämen. Denn ‚Return of the Kings’ ist das erste Album des Duos unter diesem Namen. Eine gemeinsame Single mit dem Namen ‚Rock Solid’ könnte der eine oder andere aber schon kennen. Die schlug nämlich weltweit ein, und zwar so gut, dass SoulStice und Haysoos beschlossen, weiter zusammen zu arbeiten.

SoulStice ist aus Chicago und droppte 2003 sein Debüt ‚North By Northwest‚ bei seinem kurzerhand selber eröffneten Label Bananar Records, welches vor allem in Japan gefeiert wurde. 2005 wurde das Album dann neu abgemischt und für den internationalen Markt re-releast. Haysoos kommt aus Washington DC, wo die beiden gemeinsam arbeiten.

Sechs der 14 Beats des Albums kommen aus dem kreativen Kopf von Oddisee, in dessen Produzentenhände sich schon Talib Kweli, J-Live oder Little Brother begeben haben. Zwei der Beats stammen vom deutschen Produzenten Shuko, den man vor allem von nationalen Produktionen für Nico Suave oder Franky Kubrik kennen sollte. Er beweist hier aber eindeutig, dass er auf internationalen Standart mithalten kann.

Die verarbeiteten Themen sind menschlicher und zwischenmenschlicher Natur und halten Abstand von amerikanischen Gangster-Attitüden. Auf ‚Ellis Freestyle’ wird über einen verstorbenen Freund gerappt und in ‚The Conversation’ wird die aktuelle US-Politik diskutiert und vor allem kritisiert. Natürlich darf auch ein bißchen Gepose wie in ‚Return of the Kings‚ nicht fehlen, was hier charmant auf einen recht oldschooligen Beat gemacht wird. Man kann sich die intelligenten Texte definitiv gut anhören und dieses Mixtape aber einfach nebenbei laufen lassen.

Zwei nicht ganz neue aber hier sehr sauber umgesetzte Ideen sind das Rappen auf einer Beatbox in ‚Streetbox’ und die Konversation zwischen zwei MCs in ‚The Conversation’. Diese beiden Tracks befinden sich auf der meiner Meinung nach sowieso stärkeren zweiten Hälfte des Mixtapes mit meinem absoluten Liebling ‚The Melody’. Der Song kommt mit mehreren Samples in 20er Jahre-Flavour daher und  ‚let the melody move you’ ist vielleicht keine kreative Line für eine Hook, aber verdammt diese Melodie moved einen einfach! Ein weiteres Highlight ist der von Analogic produzierte Track ‚Beautiful Sight’. Tolle Samples, netter Beat und ein schöner Text darüber warum und für wen die beiden eigentlich Musik machen. Auf dem von Shuko produzierten ‚Rock Solid’ ist das ehemaligen Terror Squad Mitglied Cuban Link, der einzige Feature-Gast des Albums, zu hören. Das macht aber gar nichts, denn SoulStice und Haysoos kommen abwechslungsreich genug daher. Hier ist ein wirklich angenehm souliges Rapalbum entstanden, dass sich perfekt dazu eignet einen Nachmittag zu verchillen und einfach mal gute Musik zu hören!