VA – Paris presents Hard Truth Soldiers Vol. 1

Mit Paris und seinen Hard Thruth Soldiers möchte ich nicht unbedingt diskutieren. Zumindest nicht, wenn sie so drauf sind, wie sie sich auf diesem Sampler präsentieren.
Alles, was man in den letzten Jahren so an politischem Rap gehört hat, wird hier inhaltlich aufbereitet. Leider kommt nur wenig Neues zu Tage und vor allem zu Beginn wirken einige Tracks recht uninspiriert. Dass es einige Amerikaner immer noch nicht schaffen, den Namen „Irak“ richtig auszusprechen, ist eine peinliche Sache, dass es aber einige der Rapper auf diesem Sampler nicht schaffen, ist eine Blamage. Immerhin haben sie sich George W. als Gegner erwählt und den Kampf gegen das System auf die Fahne geschrieben…

Als Eröffnung erklärt Kam „Can’t Break Me“. Das mag schon stimmen, aber die musikalische Darbietung muss ich mir heute einfach nicht mehr anhören. Die nervtötenden Synthies und der gesamte Rest vom Beat schreckt mich ab und auch der MC bewegt nichts.
MC Ren folgt danach und behauptet “Still Ain’t Free“ zu sein. Was nun? Also ich skippe schnell weiter.
Natürlich sind auch Public Enemy mit an Board. In „Can’t Hold Us Back“  werden sie von Paris hinter´m Mic unterstützt. Nur, im Gegensatz zu den Jungs, kann ich mich sehr wohl zurück halten – und zwar mit Lob. Der Track ist sicher nicht schlecht, aber von den Staatsfeinden NR. 1 wünsche ich mir, gerade wenn Paris mit an Board ist, noch mehr. Dennoch ist das der erste Sonnenstrahl am Hard Truth-Himmel.
Uno The Prophet habe ich vorher noch nie gehört. Aber seine Anti Polizei Hymne „Officer Down“ – gefällt mir irgendwie, obwohl sie auch nicht besonders innovativ ist.
Sowohl “Inspiration” von Truth Universal wie auch “The Road Less Travelled” von Blitz sind dann Track, die mir musikalisch gut gefallen und vor allem bei Blitz mag nicht jedermann begeistert sein, aber ich bin doch nach diesem Track positiv gestimmt.
Natürlich wird auch hier inhaltlich schwere Kost geliefert und es ist sehr politisch, aber eigentlich hätte ich das ja wissen müssen. Naja, die übrigen Tracks von unter Anderem The Coup und Dead Prez sind alle jiggy und berappen das Leben im Club… Nein, natürlich nicht. Es geht auch weiterhin politisch zu. Überrascht werde ich inhaltlich nicht mehr. Doch als ich mir den Track des S.T.O.P Movements anhöre, staune ich doch. Die G-Unit Neulinge Mobb Deep wettern hier gemeinsam mit KRS-One, Mack10, Evidence, Defari, B-Real und Everlast (!) gegen den Präsident der USA. Wenn die Antipatie gegen George W. solch illustre Künstler zu einer Zusammenarbeit bringt, hat das ja fast schon was Gutes…
Schlussendlich gelingt es Paris und seiner Armee einen zwar soliden, aber sehr voraussehbaren, und musikalisch nur streckenweise überzeugenden Sampler zu produzieren. Natürlich glänzt das LineUp, aber mich überzeugen die "NoNames" mehr.
Die Meinungen der Herren Rapper sind mir teilweise zu populistisch und ob wirklich viel dahinter steckt, wage ich manchmal zu bezweifeln. Diese CD muss man nicht hören, wenn man Fan ist kann man sich´s ja mal geben…