Serk – Diss Mich Is Nich

Nach "Serkulation" ist nun das zweite Soloalbum von MC und Produzent Serk am Start: "Diss Mich Is Nich" trumpft mit stattlichen 20 Tracks auf, King Orgasmus One, Godsilla, She-Raw, Zwang und Schampus leihen ihre Stimmen für einige Tracks aus. Saubere, größtenteils von Serk selbst produzierten Beats geben der Scheibe ein solides Gerüst, auf das "Der Schönste Der Stadt" dann abgehen kann.

Thematisch verspricht der Titel des Albums ja einiges an Battle, und Tunes wie "Keiner Von Euch", "Tam De Da" oder "Kein Stück" kommen auch recht Aggro rüber. Doch das ist bei weitem nicht alles was Serk aus seinem Repertoire fischt. Neben einer beachtlichen Vielfalt an Beats sind auch die Texte nicht so einfach in eine Schublade zu stecken. Neben den üblichen "BlingBling & Bitches"-Tunes wie "Bangersexy" gibt es auch Nachdenkliches auf dieser Platte. Genannt seien "Die Linie In Meinem Leben", ein kritischer Track auf einem melancholischen Beat über das Leben und den Alltag mit Rap ("Die Gesellschaft macht mich krank, doch gibt mir Kraft / Kraft in Form von "Ich will niemals werden wie Ihr" / Nicht wie die die ich täglich in der U-bahn ignorier / Was ich niemals haben will ist ein geregeltes Leben / Was bedeutet jeden Tag die gleiche Scheiße zu erleben / Arbeit 8 bis 18 Uhr – nicht mit mir / mich kriegt ihr nicht in diese gottverfickte System integriert / Dem nicht existenten Gott sei Dank es gibt noch Rap / der mich wenn mich das Leben fickt immer oben hält"). Auch interessant ist die erste Single Auskopplung des Albums, "Ich Zähl Die Dunklen Tage", das mit Vocals von She-Raw als waschechter Reggaetune aus den Boxen tropft und dessen Lyrics schon Conscious genannt werden werden müssen.

Insgesamt ist dieses Album also nicht in die lange Reihe der üblichen Berliner Produktionen einzureihen, sondern hebt sich durch mehr Tiefgang und Abwechslung von der Masse ab. Aber auch diese Pluspunkte können nicht über einige schwache Stellen hinwegtäuschen, manchmal holpert der Flow noch etwas über die Beats so dass als Fazit bleibt: Danke fürs Nachdenken bei den Lyrics, größtenteils tighte Beats, aber da geht noch mehr.