Butch Spencer – Erstes Release

Das ehemalige Label Roh-Lexx, welches sich mittlerweile unter dem Namen Unterdrukk Music präsentiert, sorgt mit Butch Spencer’s „Erstes Release“ für sein persönliches Comeback im Jahre 2006.

Als offizieller Backup von Sprachtot wird der Mannheimer Butch Spencer vielleicht dem Ein oder Anderen noch im Gedächtnis präsent sein. Geboren im Kosovo kam er 1987 nach Mannheim und konnte Anfangs als Part der Crew WF (Wahre Freunde) Squad innerhalb der Mannheimer HipHop-Szene auf sich aufmerksam machen. Nun entdeckte er den Solopfad für sich.

Gemeinsam mit seinem langjährigen  Freund und Produzenten Rocko, der sich für 10 der 12 Beats verantwortlich zeigt und zusätzlich noch mehrmals als Featuregast in Erscheinung tritt, schuf Butch ein relativ düsteres Werk, was den Sound betrifft. So warten das Intro und der erste Track „Butch Spencer“ mit harten Bässen und hypnotischen Glockenspielen auf und bieten ein gute Unterlage für Butch’s lyrisch präsentiertes Gedankengut, dass größtenteils unter dem Nenner „Battlerap“ zu subsumieren ist. Dem stehen auch das leicht orientalische „Stift & Papier“, „Stressen Mehr (ft. S & R)“ und „Rap Dein Part (ft. Mad Met)“ in nichts nach. Mit seinem Mentor und Bühnenpartner Sprachtot nahm er das im DirtySouth-Gewand verpackte„Thema Nummer Eins“ auf. Hierauf fordern die Beiden Props von ihren Zuhörern und Hatern ein und umschreiben ihr Anliegen mit Punchlines und Kampfansagen.

Daneben gibt es auch eine Menge an Persönlichkeit von Butch Spencer zu erfahren. Auf „Nicht So Wie Ihr Denkt“, welches mit einem ruhigen, mit Gitarren unterlegtem Beat daher kommt, rechnet er mit verbrochenen Freundschaften ab und zeigt aus seiner Sicht die Vorgänge.„Komm Mit“ hingegen stellt den Lebensweg und die Erziehung Butch’s zur Schau. Eine besondere Rolle nimmt hierbei der Drogenkonsum ein und es wird hinterleuchtet, warum man auf die Betäubungsmittel zurückgreift.

Raptechnisch klingt das Ganze durchaus gefestigt. Der Flow geht gut rein, ist nicht übermässig aufregend aber auch nicht ermüdend. Das Ganze hat einen unabstreitbaren „Straßenflavor“ (wenn man es denn so nennen will), den man auch von den Herren Bushido und Co. kennt. An den Punchlines könnte man jedoch noch etwas arbeiten und diese zumal etwas flexibler gestalten.

In Puncto Produktion entsteht eine gespaltene Meinung. Atmosphärisch ist das ziemlich treffend, doch hier und da hapert es an der Zusammenführung der einzelnen Komponenten („Rap Dein Part“, „Pop Den Shit“). Timboesque Produktionen wie „Ich Bleib Wie Ich Bin (ft. S & R)“ zeichnen sich hingegen sehr bekömmlich und der Clubappeal bleibt nicht von der Hand zu weisen.

Im Endeffekt ist das Ding mit kleinen Mängel doch recht solide geworden und zeigt, dass Mannheim neben Pal One und Mnemonic auch härtere Repräsentanten hervorbringen kann.