Rhymin Simon – Kingpintin‘

Da lacht das HipHop Herz! Denn ernst nehmen kann man diese Texte wohl nicht, wenn Rhymin Simon sich über das Zwischenmenschliche zwischen Männlein und Weiblein auslässt. So richtig hinhören will man da zwar auch nicht immer, vor allem wenn man dann mal beim letzten Track angekommen ist, denn von wahren Geistesblitzen kann man hier nicht wirklich sprechen. Es dreht sich doch ständig um das Eine, von allen Seiten und mit allen Ansichten – aber zumindest stets mit einem guten Flow, den der junge Berliner da an den Tag legt. Pickt man sich da den einen oder anderen Track heraus, kommt man dann aber doch zum schmunzeln, wegen der Reime, der Punchlines oder einfach nur wegen des plumpen Humors.

Im Titeltrack warnt der selbsternannte Kingpint alle Städte vor seinem erscheinen, um dann im folgenden Titel  über "Deine Biatch" zu berichten. Kommt er mal nicht zum Stich, hat er auch eine Lösung für´s Problem parat: „[…] bitte, was du hast die Tage, ok hier kommt Plan B, hör gut zu was ich dir sage: ich rate dir gut zu blasen […]“.   Man suche den Song, in dem nicht ficken, bumsen, blasen oder Bitch vorkommt, vergeblich! „Ich Riech Muschi“ ist die Ansage, die man hier permanent um die Ohren kriegt. Jeder Track hat irgendwie damit zu tun, wie man eine Frau anmacht, wie man sie abschleppt und vor allem, was man dann so alles mit ihr anstellen kann. Sehr einfallsreich und vor allem total interessant, denn wer wollte nicht schon mal wissen was RS so alles für Phantasien hat. Zumal, wenn man bedenkt, dass Rhymin Simon im wahren Leben ein super Abi hat, Chemie studiert und dennoch Zeit findet solche „niveauvollen“ Texte zu schreiben. Sicher wird es genug pubertäre Kids da draußen geben, die genau auf solche Texte feiern, und sich auf dem Schulhof die neusten, auswendig gelernten Texte vom Kingpint gegenseitig aufsagen, aber ernsthaft Inhalt und Reimeschemen loben werden wohl die wenigsten. Aber darum geht es ja auch nicht immer. Das Motto „Statt Geistesergüsse lieber Samenergüsse“ könnte hier ganz gut passen.

Für den „Typ“ aus Heidelberg gibt es dann auch noch ein paar Anspielungen unter die Gürtellinie, worüber Torch wohl auch eher schmunzelt anstatt es für voll zu nehmen. Wie schön da noch mal ein „LiebesLied“ an Meli (Skillz on Mass) Rhymins „großer Liebe“ zu hören, in dem das Royal Bunker-Aushängeschild auf humorvoll ironische Weise der schon fast in Vergessenheit geratenen Meli seine Liebe gesteht.

Als CD-Special gibt es noch einen, um nicht zu sagen den einzigen ernsteren Track, sowie ein fast 9minütiges Singsang in dem Sha-Karl, Plaetter Pi und Vokalmatador auf Beatbox (Bee-Low) und der „Marmor-Stein-und-Eisen-bricht“ Melodie nette Frauengeschichten von sich geben. Beim Thema Sex darf King Orgasmus One natürlich auch nicht fehlen und gibt sich mit „Lasst Uns Chillen SchLampen Pt2“ die Ehre.

In diesem Sinne Freunde…