Rihanna – Music Of The Sun

Am Anfang waren ja die meisten Leute nicht sonderlich angetan von der Idee, dass Jay-Z als CEO von Def Jam fungieren sollte. Doch der Erfolg spricht für Jigga. Das erste Signing Rihanna konnte mit ihrer Single “Pon De Replay” für die Hymne des Spätsommers sorgen. Weiterhin kommen hier und da Stimmen auf, die ihr eine ähnlich große Karriere wie Beyonce versprechen. Stimmlich kann sie da auf jeden Fall noch nicht ganz mithalten, aber für ihre 17 Jahre hat sie mit “Music Of The Sun” schon ein sehr gutes, wenn auch relativ knappes, Debüt an den Start gebracht.

Für den Dancehall / Reggae-Einschlag, den man auf ihrem Debüt hört, zeichnen ihre Wurzeln verantwortlich. Die junge Dame hat nämlich karibisches Blut in ihren Adern, und das will in Wallung gebracht werden. So kommt es auch, dass “Music Of The Sun” größtenteils mit karibischen Rhythmen aufwartet. Die neue Single “If It’s Lovin That You Want” propagiert ein schönes Zusammenspiel zwischen melodischem Dancehall und einer schönen Brise weiblichen R’n’B-Gesangs. Guter Radiosong. Auch auf dem Remake von Dawn Penn’s Classic “You Don’t Love Me (No, No, No)” zeigt sich Rihanna rotzfrech und unbeeindruckt und drückt dem Track ihre eigene Note auf. Unterstützt wird sie hierbei von Vybz Kartel, der für sein liebevolles “Baby” nicht erst seit “Picture U & Me” einen Preis verdient hat. “Rush” mit Kardinal Offishall ist dann wieder mehr was für die bootylicious Mamas, aber eher durchschnittlich.

Um mal im Club zu bleiben: Dass Rich Harrison mit “One Thing”, “Get Right” und “Crazy In Love” einige Hits in letzter Zeit zu verbuchen hatte, ist auch dem englischen Produzenten Stargate zu Ohren gekommen, und so lieferte er Rihanna zu “Let Me” eine ähnliche Unterlage. Auch schön anzuhören. Innovativer ist hingegen “That la, la, la”, das mit minimalistischem, pumpendem Beat eine sehr hohe Spannung aufzubauen weiß, und “Willing To Wait”, welches sich als Midtempo-Slammer behauptet.

Schön zu sehen, dass man in der Carter-Administration nicht nur One-Hit-Wonder produzieren möchte, sondern auf die Vorzüge der einzelnen Künstler baut und ein länger andauerndes Arbeitsverhältnis plant. Rihanna liefert jedenfalls ein fröhlich, sonniges Debüt, welches hier und da noch etwas mehr hätte zeigen können / sollen. Im großen Ganzen jedoch mehr als gelungen.