Prinz Porno – Zeit Ist Geld

Kaum war die Furore um „Teenage Mutant Horror Show“ etwas abgeklungen, hat der junge Mann schon den nächsten Longplayer fertiggestellt und meldet sich wieder zurück.

Damit aber nicht genug. Er hat bereits angekündigt, dass er noch vor dem Jahreswechsel ein weiteres, und zwar das „Große“ Album, veröffentlichen wird.
Warum ich das vorwegnehme? Nur, um uns mal die momentane Situation klar zu machen. Der hier zu betrachtende Longplayer, tritt also die Nachfolge, der großartigen „Teenage Mutant Horror Show“ an und ist Vorbote für das große Finale am Ende des Jahres.

Diese Mittelposition, gibt für mich auch sehr gut den Charakter dieses Albums wieder. Es kommt nicht ganz an die Vorgänger heran, sowohl von der Eingängigkeit der Songs, als auch von den klatschenden Beats, aber es ist trotzdem überdurchschnittlich gut, verglichen mit dem Rest und somit die perfekte Vorbereitung für den nächsten Silberling. Also, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, was Prinz Porno da wieder vom Stapel lässt, bekommen so oder vergleichbar nur ganz wenige in diesem Land zu Stande. Er zeichnet sich wie immer durch seine einmalige Art und Weise aus, mit der er sich im Beat bewegt und den Platz innerhalb eines Taktes nutzt. Sehr eigenständiger Stil. Zusätzlich rücken Message und Inhalt zunehmend ins Zentrum seiner Songs. Die altbekannten Kompromisslosigkeit wird aber dadurch nicht geschmälert.

Jene Kompromisslosigkeit wird z.B. auf dem Song „Das Ist Berlin“ feat. 82EE gut deutlich. Dabei gehen die beiden Rapper gegen zugezogene Wahlberliner vor und wollen klarstellen, dass sie diese hier nicht willkommen heißen. Der Song ist technisch nicht schlechter als die anderen, mit der dahinter stehenden Haltung markiert er für mich allerdings den Tiefpunkt dieses Produkts. Mag ständiges Westberlingequatsche und übertriebener Lokalpatriotismus Mitte der neunziger Jahre noch angesagt gewesen sein, wirkt es heute nur noch altbacken. Aber was ist schon perfekt? Besonders schön ist diese herablassende Attitüde, die Prinz Porno anhaftet. Denn wo alle anderen nur von Geld und Geldmachen rappen, schwingt bei ihm so ein Unterton mit, der einem das Gefühl gibt, dass er tatsächlich Geld hat. Na ja, das nenne ich doch mal was anderes.

Insgesamt ist das Album vom Stil her seinem Vorgänger aber sehr ähnlich. Das ist gut so, denn man kann es ohne Probleme durchhören und hat eine gute Zeit dabei. Zusätzlich wird bei einigen Songs wie „KKFF“, diesmal noch ein Einblick in die Vergangenheit des Prinzen gewährt und aus alten Jugend- und Beatfabrikzeiten erzählt. Die zahlreichen Features, klingen vom Flow her alle sehr ähnlich und sind, bis auf den singenden Kobra bei „Wunderkind 2“, keine wirkliche Bereicherung für das Album. Die Highlights setzt der Protagonist selbst.

Für Prinz-Porno-Fans natürlich ein nicht zu verpassendes Muss, für die, die es werden wollen, empfehle ich lieber den Vorgänger und für alle anderen: kann man machen. Durchaus hörenswert.