„Go DJ, that’s my DJ“ tönte es wahrscheinlich noch am letzten Wochenende aus den Boxen des Clubs eures Vertrauens. Und nicht nur Lil‘ Wayne huldigt den Menschen, die ihn in die Radios und die Clubs gebracht haben. In Amerika haben die DJs einen sehr hohen Stellenwert und verkaufen teilweise um die 50.000 Mixtapes. Von solchen Verkaufszahlen träumen eher Rapper als DJs.
Während Mixtapes in Amerika mittlerweile eher als Promotion für einzelne Künstler auf den Markt geworfen werden oder hauptsächlich durch ihre Exklusivität anstatt der Mixkunst des DJs herausstechen, setzt man hierzulande noch weitgehend auf einen anständigen Mix mit allem, was dazu gehört – Mixing, Scratching, Backspins, usw. DJ High Time nutzt für sein Mixtape „Let’s Take A Look Back“ genau diese Fingerfertigkeiten und trägt somit dazu bei, dass die eigentliche Mixtapekultur am Leben bleibt.
Der Titel „Let’s Take A Look Back“ lässt natürlich darauf schließen, dass hier Wert auf eine Zusammenstellung von Klassikern gelegt wurde und nicht auf Exklusivität. Somit reihen sich Künstler wie Outkast, Lady of Rage, Big L, Sean Paul, Pharell und Afrob Schulter an Schulter ein. In puncto Scratching weist DJ High Time ein mittelmäßiges Repertoire (im Vergleich zu Q-Bert & Rafik) auf, das liebevoll zwischen den Übergängen der einzelnen Songs und in Skits zur Schau gestellt wird.
Mixtechnisch geht das Ganze größtenteils in Ordnung, doch schleichen sich hier und da einige Unstimmigkeiten im Pitching ein, die jedoch relativ gering sind und für Nicht-DJs nicht erkennbar sein werden. Konzeptuell wurde das Tape gut durchgeplant. Bei der Durchführung hat es an manchen Stellen etwas besser gepasst, an anderen wieder etwas schlechter („Brooklyn In Da House“ auf „Don’t Mess With My Man“). Ob die Partybreaks eine gute Wahl waren, muss jeder Hörer für sich selbst festlegen, da nicht jede Seele auf solches Material klar kommt.
Alles in allem bietet „Let’s Take A Look Back“ ein respektables Ergebnis und sollte mit seiner Playlist Vergnügen für Headz und Clubs garantieren.