Ready… Go!!!
Start frei für MotoGP 3, Namcos neue Motorradsimulation exklusiv für die Playstation 2. Ziemlich genau 12 Monate nach dem Vorgänger beschenkt uns Namco nicht nur mit einem weiteren MotoGP-Spiel, sondern auch mit einigen Neuerungen, die das Spiel zum wohl besten der Serie machen. Einige Verbesserungen fallen sofort ins Auge. Geizten die beiden Vorgänger mit nur 5 bzw. 10 Rennstrecken, hat man nun 15 zur Auswahl. Neben den schon bereits bekannten Strecken, gesellen sich nun auch neue Pisten wie Tschechien (Brno), Spanien (Valencia), Australien (Philip Island), Portugal (Estoril) und Malaysia (Sepang) dazu, die nur darauf warten, von eurem Motorrad eingefahren zu werden. Auch die Auswahl an Fahrern fällt nicht zu knapp aus. Dank der MotoGP-Lizenz sind alle bekannten Spitzenfahrer, Teams, Rennstrecken und Motorräder der Saison 2002 dabei. Auch im Challenge Modus hat sich das Angebot von 72 auf 100 Übungen erweitert. Um noch etwas mehr Realismus in das Spiel einzubauen, hat Namco keine Mühe gescheut, neue Elemente, die euer Gefährt betreffen, einzubauen. So könnt ihr nun separat steuerbare Vorder- und Hinterbremsen, eine eigenständige Gewichtsverlagerung des Fahrers und eine neue Cockpitperspektive anwählen. Auch die Steuerung ist ein dickes Plus in diesem Spiel. Alles ist sehr exakt abgestimmt, und einer sehr guten Spielbarkeit steht nichts im Wege. Nette Einlagen wie Burnouts oder Stoppies sind ebenso mit von der Partie. Wie man bereits erkennen kann, hat sich der Umfang deutlich zu den beiden Vorgängern gesteigert.
Übung macht den Meister
Bevor ihr im Einzelrennen oder in der Meisterschaft gegen 20 Kontrahenten um den Triumph kämpft, trainiert ihr fleißig im Challenge Modus euer Können. Hier warten 100 knackig schwere Übungen auf euch, die gemeistert werden wollen. Hierbei wird dem Fahrer all sein Können abverlangt. Die Aufgaben bestehen im Wesentlichen darin, bestimmte Streckenabschnitte in einer vorgegebenen Zeit zu absolvieren oder sich mit anderen Fahrern zu duellieren. Hier sei schon mal vorweggenommen, dass die Aufgaben sehr schwer zu meistern sind, denn bereits eine leichte Berührung des Streckenrands ist ausreichend, um von vorne beginnen zu müssen. Was ebenfalls einen negativen Eindruck hinterlässt, ist die Tatsache, dass keinerlei Hilfeleistungen bzw. Erklärungen geboten werden, die erläutern würden, was genau in jeder einzelnen Übung die Aufgabe ist. In weiteren Modi wie dem Arcade, Time Trial, Legends und dem Season Modus hat sich nicht wirklich viel verändert. Hartgesottene Rennprofis wählen eher die Simulation, Gelegenheitszocker spielen lieber die Arcade Variante, die wesentlich leichter gestaltet ist und auf Dauer nicht so frustrierend ist wie die Simulationsvariante, bei der man realitätsgetreu agieren muss, sprich: selber in den Kurven vom Gas gehen, bremsen, Gewicht verlagern etc.
Grafik
In punkto Grafik gibt es in MotoGP 3 eigentlich nichts Gravierendes zu bemängeln. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern ist die Grafik noch um einiges überarbeitet worden. Die Strecken sind detailgetreu gestaltet und verleihen dem Ganzen noch ein Quäntchen mehr an Realität. Vor allem aber die neue Grafik-Engine leistet im Bereich der Wettereffekte, wie z.B. Spiegelungen bei nasser Fahrbahn oder Regentropfen, die in der Cockpitperspektive sehr realistisch vom Visier abperlen, exzellente Arbeit. Leider wird die Fahrt dabei zum Blindflug, denn wirklich viel kann man nicht erkennen. Ebenso erfreulich ist die Highend Option eines 16:9 Modus und der Screen Adjust Einstellung, getreu dem Motto: „Je größer desto besser!“ Leider hat es Namco auch diesmal nicht für nötig gehalten, das PS2-typisch nervige Flimmern zu beseitigen. Stört aber letzten Endes nicht entscheidend den Spielfluss des Spiels.
Sound
Beim Sound wurde nicht besonders viel verändert. Der Zocker wird immer noch mit uninspirierten Techno-Beats zugedudelt, es sei denn, er schaltet die Musik ganz aus, was ich nur empfehlen kann. Schließlich hört der Fahrer während des Rennens auch keine Musik, oder? Die Motorradgeräusche sind nicht übel, überzeugen aber letztendlich auch nicht 100%.
Multiplayer Modus
Der Multiplayer Modus bereitet etwas Abwechslung. Erstmals können nicht nur zwei, sondern gleich vier Spieler per Multitap gleichzeitig gegeneinander antreten. Während man zu zweit noch weitere 20 CPU-Biker als Gegner hat, spielt man im Vier-Spieler-Modus lediglich zu viert. Dabei wird der Bildschirm in vier Viertel unterteilt. Einmal das Rennen absolviert, kann man sich das komplette Rennen noch einmal in der Wiederholung anschauen.
Fazit
Erneut eine gelungene Motorradsimulation aus dem Hause Namco. Das Spiel bietet nahezu alles, was das Motorradfahrerherz begehrt. Der Menüumfang stimmt, eine MotoGP-Lizenz ist vorhanden, und es stehen viele Fahrer und Strecken zur Auswahl. Dank der Erneuerungen wie separat steuerbare Vorder- und Hinterbremsen, der neuen Cockpitperspektive und der aufpolierten Grafik wirkt das Spiel noch ein wenig realistischer als sein Vorgänger. Auch der neue Vier-Spieler-Splitscreen-Modus bereitet sehr viel Spaß. Namco baut auch in MotoGP 3 auf eine sehr komplexe Steuerung, welche Gelegenheits-Rennfahrer eher abschrecken wird. Das Spiel spricht in erster Linie Könner im Bereich der Motorradfahrersimulation an. Ist man jedoch gewillt, sich in die Materie einzuarbeiten, steht einer gelungenen Simulation nichts mehr im Wege.
Pro:
MotoGP Lizenz
viele Strecken, viele Fahrer
sehr realistische Fahrphysik
schicke Grafik
tolle Wettereffekte
nett gestaltete Splitscreen-Rennen
kurze Ladezeiten
Contra
Soundkulisse etwas enttäuschend
kein Spiel für Gelegenheitszocker
etwas nerviges Flimmern
hoher Schwierigkeitsgrad
Entwickler: Namco, Japan
Hersteller: Namco
USK: ohne Altersbegrenzung
Spieler: 1-4
Bewertung: 5 / gelungen
System: Playstation 2