Sentino – Sentinos Way II – La Vida Loca

Eigentlich kann ich es sehr kurz machen: Ich bin sehr beeindruckt.Das erste Sentino -Mixtape, das uns vor einigen Monaten erreichte, war ja schon nicht von Pappe, aber dieser Nachfolger hat es echt in sich. 15 wirklich gute und auch gut durchproduzierte Songs plus ein „Freestyle“-Skit. Sentino hat in jedem Punkt noch etwas zugelegt. Die Songs haben allesamt Albumcharakter, die Soundqualität ist eindeutig besser als auf dem Vorgänger und das Ganze erscheint auch noch etwas selbständiger: eben etwas mehr Sentino. Denn genau dies war ja bis vor kurzem noch einer der Hauptkritikpunkte an Sentino, dass man an manchen Stellen Ähnlichkeiten zu anderen Flowern hineininterpretieren konnte. Das ist bei diesem Release zunehmend schwieriger.Der Silberling macht auch nach mehrmaligem Hören immer noch Spaß. Einige Songs sind sogar regelrechte Knüller. Dazu gehören „Nutte, Nutte“, der auch auf der Juice-CD im August zu hören ist, „Was ich Mach“, in dem die Latinowurzeln besungen werden, „Genie“, in dem bereits erwähnte Selbstständigkeit und Orginalität berappt und verteidigt wird und „Fünf Vor Zwölf“. Allerdings ist „Piff 2“ auch nicht zu verachten. Und dies sind nur meine ausgesprochenen Favoriten, der Rest ist auch ziemlich gelungen.Produziert haben die Fyrebyrdz, Roe Beardie, DJ Desue und die Drama Monks. So wie sich die Namen lesen, klingen auch die Beats. Schön das alles. Ich hab eigentlich nur einen Kritikpunkt oder besser eine Frage: Wenn der junge Mann so ein Release als Mixtape veröffentlicht, wie will er dann noch eine Steigerung zum Album schaffen? Denn es ist tatsächlich so, das dieses Teil viele deutsche Releases, die als Album erscheinen, in den Schatten stellt. Und das könnte sich natürlich für eine spätere Bewertung seines Albums negativ auswirken, wenn es sich im Vergleich zu seinem Mixtape nicht noch weiter nach oben abhebt. Aber das ist erstens Zukunftsmusik und zweitens allein sein Problem. Ich bin sehr gespannt drauf und freu mich auf das Album.