J-Luv alias Julian Williams I. – J-Luv präsentiert THREESHOT – Hip Hop Kingz

J-Luv alias Julian Williams l. ist zurück. Nicht mit seinem lang erwarteten zweiten Solo-Album, sondern mit einem Produzenten-Album auf dem Independent Label Amadea des ehemaligen 3P-Mitglieds Thomas Hofmann.Liest man die Tracklist von „Threeshot – Hip Hop Kingz“ , klappt einem schon erstmal die Kinnlade Richtung Boden. In Zeiten, da man sich gar nicht mehr sicher sein kann, wer da eigentlich gerade mit wem zankt, schafft es J-Luv Leute wie Eko Fresh und Kool Savas oder Azad und Sido auf ein und derselben Platte unterzubringen. Dazu kommt, dass er in sage und schreibe 20 Tracks fast alle auffährt, deren Namen man in Deutschland mit HipHop in Verbindung bringt. Selbst Totgeglaubte wie Cora E oder Dendemann treten auf „Threeshot“ nach einiger Abstinenz wieder in Erscheinung.Leider ist in diesem Zusammenhang auch zu bemerken, dass „Threeshot“ ohne die Features kaum überleben würde, denn es fehlt eindeutig an Bass und Innovation. Die Beats leben von Clicks und Clapps sowie dem Einsatz einzelner Instrumente, aber alles in allem wirkt es doch ein wenig monoton. Es mag sein, dass sich Julian Williams als Produzent eben genau dadurch unterscheidet und definiert, dennoch sollte man von einem kompletten Album etwas Überraschendes oder Neues, quasi ein wenig mehr, erwarten dürfen. Betrachtet man die Tracks im Einzelnen, so gibt es durchaus freudige Momente. Auch wenn ein Eko Fresh, das Bo oder D-Flame schon wesentlich besser gewesen sind, überzeugen doch Leute wie Sido, Harris oder Kool Savas in gewohnt harscher Manier – und mit “Skandalös“ haben Samy Deluxe und J-Luv – betont Jiggi – einen echt clubtauglichen Track hingelegt. Afrob kann sich in “Haute Couture“ ziemlich gut zur Schau stellen und trägt damit, wie Dean in “Extremsportler“, einen echt souveränen Teil zu „Threeshot“ bei.Curse tritt gewohnt melancholisch in Erscheinung, Fettes Brot oder die Beginner machen ihrem gewohnten Image alle Ehre. Und selbst wenn Thomas H. als Rapper in meinen Augen nicht wirklich überzeugend ist, so freut man sich doch, nach all der Zeit, über sein Statement zur 3P-Historie.Durchaus erfreulich finde ich auch Julian Williams´ Bemühen, in “Bea Love“ feat. Marlon B und “Orangener Mond“ feat. D-Flame genreübergreifend zu agieren. Auch wenn ihm dieser Versuch nur bedingt gelingt, so ist doch mit “Bea Love“ ein schöner Bacardi Feeling-Reggae-Song entstanden, aber eben leider auch nicht mehr.