Kool Keith feat. Kutmaster Kurt – Diesel Truckers

Nach einer kurzen kreativen Auszeit ihrer Zusammenarbeit, sind sie nun wieder zurück. Der Mann mit den wohl meisten a.k.a.´s der Rapgeschichte am Mikrofon und der funky Redneck an den Boards. Die Rede ist von Kool Keith und seinem Partner-in-Crime Kutmaster Kurt, der erst vor kurzem mit seiner Compilation „Redneck Olympics“ seine Produzenten-Historie unter Beweis stellte. Man könnte allein mit sämtlichen Eskapaden und ausgefallenen Projekten des Black Elvis of Rap Music, dessen Anfänge bis in die Späten Achtziger, als Teil der Ultramagnetic Mc´s, zurückreichen, ganze Bände füllen. Aber wollen wir uns doch lieber dem aktuellen Geschehen widmen und folgen den Beiden auf dem Highway to Hell, in die Welt der brummenden Motoren, wo Fuchsschwänze und Vokuhila noch Tradition haben… Schon im Intro, für das Kurt ein wahres Brett gezimmert hat, gibts die volle Ladung abstrakter Reime, samt pumpender Truckersounds und alles schreit: „Diesel Truckers, you are the best…!“ Man könnte denken, nun wird sicher erst mal ein Gang zurückgeschaltet, aber falsch. Die Hauptakteure holen schon im nächsten Track zum Rundumschlag gegen die gesamte Industrie aus. Mit dieser ist nämlich nicht gut kirschenessen, wenn man sich als „Innovator“ betitelt. Da bleibt natürlich nur eine Möglichkeit: „Crush All The Haters“.Bekannt für seine schlüpfrigen Sex-Styles, geht es mit „Break You Off“, ohne Pitstop, weiter in die Pornowelt des illustren Mc`s. Denn wie jeder weiß, haben selbst die Härtesten unter den Truckern einen weichen Kern.Einfühlsam zeigt uns Keith auch auf „Takin It Back“ seine „Back-In-Da-Days“ Story, zwischen High School, Comics und Kool Herc Parties. Wie auch auf vorherigen Werken, reitet der Querdenker auf den 15 Tracks wie er es für richtig hält, ohne sich gängigen Schemata zu unterwerfen. Er hält dabei stets die Spur, wie es für erfahrene Fahrer nun mal üblich ist . Eindrucksvoll wird hier unter Beweis gestellt, wie spannend solch ein Truckerleben eigentlich seien kann. Die Stimmung wird allein dadurch getrübt, dass das Album zum Ende hin etwas an Gehalt verliert. Die Produktion kommt allerdings über weite Strecken überraschend druckvoll, meist mit furztrockenen Synthiebässen und dicken Drums unterm Arsch. Über Einseitigkeit kann man sich hier wirklich nicht beschweren! Das Projekt bietet eine große Vielseitigkeit, der nicht nur Undergroundliebhaber etwas abgewinnen können. Selbst über den im Interview mit Kurt angekündigtem Crunk Song kann man einfach nur feiern, oder man hat etwas nicht verstanden… Bleibt also nur noch zu sagen: Put this in your truck and hit the road!