Diplomats – Diplomatic immunity Vol.2

Man kann nicht sagen, dass es um die Jungs der Diplomats in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden war. Sie schienen eher omnipräsent. Erst Cam’s Ärger mit Roc-a-Fella, der das Release-Date für sein neuestes Werk „Purple Haze“ immer wieder aufschob, der Wechsel der Diplomats zu Koch Records, das Signing der Londoner S.A.S. Crew und Jim Jones „On My Way To Church“. Ganz nebenbei blieben die Dips mit mindestens einem Mixtape im Monat stets ein großes Gesprächsthema in den Straßen Harlems und der restlichen New Yorker Suburbs. Jetzt kommen Cam’ron, Juelz Santana, Jim Jones und Freeky Zeekey mit kräftiger Unterstützung zurück und droppen ihr zweites Crew-Album. „Diplomatic Immunity Vol.1“ konnte immerhin Gold einheimsen. Auf ihrem neuen Werk featuren sie ihr komplettes Camp um Jha Jha, Hell Rell, JR Writer, 40 Cal und S.A.S.. Unter den eben genannten befinden sich einige Talente. JR Writer kennt man ja schon von Cam’s Dancehall-Burner „Shake“ und auch auf dem Crew-Album weiß er auf „Family Ties“ und „Stop’n’Go“ zu überzeugen. Highlight des Albums sind allerdings die Engländer von S.A.S., die auf dem Dancehall-Country-Kracher „Dutty Clap“ mit nicem getoasteten Flow klare Kampfansagen, á la „I’m too good to go and it’s evident man / I leave a n@@@a pon di river like Elephant Man“, machen. Ein neuer Europa-Export mit Ambitionen! Dann noch dieser böse 40 Cal. Was der so auf dem gleichnamigen Track „40 Cal“ los lässt ist ziemlich Angst einflößend. Killer-Zeilen wie „Put your head between your legs / kiss your ass goodbye“ lassen auf ein Album hoffen. Die Beats sind allerdings nicht mehr so samplereich wie auf dem Vorgänger, was auch daran liegen mag, dass die Dips diesmal auf Kanye West und Just Blaze gänzlich verzichteten und die Heatmakerz nur einen Song produzierten. Schade eigentlich. Kay Slay produzierte den schwer Dancehall-angehauchten Beat zu „Aayoo Light“, dessen Bassline Wände einstürzen lässt. Darauf Cam’s entspannter Flow, Juelz mit einem seiner besseren Partyflows und eine alte eingängige Hook – coming to your club soon!!! „Crunk Musik“ vom Jim Jones Album dürfte mittlerweile auch schon in jedem Club die Dirty South Fanatiker zu mittelschweren Poke-Attacken antreiben. Zu erwähnen bleibt noch, dass „Push It“-Remake featuring Lil Wayne. Echt nice, was die Jungs da aus dem Salt’n’Pepa-Original gebastelt haben. Ach ja, „Take’Em To Church“ ist auch noch ein nices Teil. Erinnert mich stark an „Diplomatic Immunity Vol.1“. Alles in allem ist das Album zu gut für ein Mixtape aber auch nicht der wirkliche Reißer! Eher gutes Mittelmaß! Außerdem vermisse ich ein neues Dipset-Anthem!