DJ Fangkiebassbeton – Volxfangk

Was für ein seltsamer Name, sagt man sich, wenn man das aka von Dirk Kels liest – DJ Fangkiebassbeton. Der in Köln wohnhafte DJ und Produzent ist aber auch alles andere als ein einfach zu kategorisierender Musiker. Aber ungewöhnliche Namen machen nicht nur neugierig, sondern sorgen auch oftmals für gute Musik, wie am Beispiel von Peanut Butter Wolf gut zu illustrieren ist. Am Anfang sagt man erst mal: Ey, was issen das für´n Name, nach dem Hören der Musik geht das über in: Krasser Name -und die Musik ist Hammer!

Ähnlich war es bei DJ Fangkiebassbeton, als ich ihn das erste Mal im Hawaiihemd in der HipHop-Show bei Viva gesehen habe. So einen Namen vergisst man nicht, vor allem dann nicht, wenn auch die Musik etwas Besonderes ist. Sein neues Album Volxfangk ist mal wieder ein kleines, analoges Meisterwerk geworden, entstanden bzw. produziert mit zwei 1210ern, einem Stanton Mixer und einem 8-Spur Harddiscrecordingsystem von Roland. Also ganz ohne Computer.

Das ist umständlich, genau. Aber eben das macht ja auch den Reiz aus. In guter alter Handarbeit hat Fungkie die einzelnen Loops hintereinander kopiert und nicht, wie am Rechner, einfach arrangiert.
Das er das gut kann, hat er schon auf seinen Mixtapes und sonstigen vorigen Werken eindruckvoll bewiesen. Aus Hunderten von Soundschnipseln ein Ganzes zu machen, will gekonnt sein.

Sein Stil geht eindeutig in Richtung Hörspiel, mit der Atmosphäre von Soundtracks. Es ist ihm wichtig, verschiedene Stimmungen zu erzeugen. Das schafft er durch Geräusche, Stimmensamples und natürlich Musik, hervorragend.

Da er das Ganze ja nicht auf dem Computer arrangiert, muss er das Meiste von dem Ablauf eines Tracks, oder gar des Albums, schon im Kopf entwickelt haben, bevor er es aufnimmt. Musikalisch setzt er sich dabei keine Grenzen.Die Einflüsse kommen aus HipHop, Funk, Soul, Jazz, Soundtracks, Klassik, aber auch Hörspielen, Volksmusik, Country und diversen ungewöhnlichen Scheiben.
Fangkies ziel ist es, dass die ganze Mischung dann harmonisch zusammengestellt wird. Das hat er auf Volxfangk definitiv geschafft.Aber Volxfangk ist noch mehr. Es ist ein Konzeptalbum. Wenn man die Platte in einem durchhört, und dafür lohnt es sich allemal ein wenig Zeit einzuplanen, erzählt sie einem eine Geschichte. Diese ist, laut Abgabe des „Erbauers“, so verschlüsselt, dass sie sich jedem individuell eröffnet. Man kann aus der CD also wunderbar seine eigene Welt herausfiltern.

Damit ist allerdings immer noch nicht alles erzählt, was ihr wissen solltet.Denn Dj Fangkiebassbeton hat sich noch etwas einfallen lassen. Das Cover ist nicht einfach nur ein Cover. Wenn man sich das Foto anschaut und mal versucht, sich so richtig dort hineinzudenken, kann man die Story der Platte sowie jeden einzelnen Track auf dem Cover wiederfinden. Das geht, probiert es mal aus!

So, bevor ihr wegen Informationsüberfluss aufhört zu lesen, höre ich auf und sage nur noch abschließend, dass dieses Platte wirklich ganz besonders viel zu bieten hat: funkige Musik, witzige Textpassagen, eine Geschichte, ein gelungenes Coverartwork und einen sympatischen Produzenten und Mastermind dahinter! Darauf solltet ihr euch mal einlassen!