Sabrina Setlur – Sabs

Sabrina Setlur beglückt uns, zum nunmehr vierten Mal, mit Stories, die ihr Leben schrieb.Man darf mit Sabs sehr wohl ein dick produziertes Album, mit äußerst durchdachten Texten erwarten. Welche Zielgruppe schlußendlich angesprochen werden soll, weiß sie sicher selbst am besten. Vorstellbar ist aber, dass die Scheibe in Rapkreisen eher stiefmütterlich behandelt werden und vielmehr in der CD-Sammlung pubertierender Mädchen zu finden sein wird.

Zwar sieht sich Sabrina Setlur gern als erfolgreichster Rapper Deutschlands, mit fett Skills auf Tasche, ob man ihren Style tatsächlich Rap nennen will, bleibt fraglich. Sprechgesang ist in diesem Fall wahrscheinlich die bessere Kategorisierung für den Setlurflow. Auf der Drum`n`Bass Strecke des Titels Die Auserwählte funktioniert dieser jedoch recht gut. Selbiges gilt für die etwas ruhigeren Nummern, wie Mein Herz, Liebe feat. Glashaus und Franziska und Baby. Die Songs kommen einfach erwachsener und stehen ihr deshalb auch besser. Warum Sabrina Setlur darauf besteht, die dopeste Rapperin zu sein? Man weiß es nicht. Fakt ist, die Tunes mit den etwas derberen Raps wirken teilweise super angestrengt und etwas unpassend. Sie mag viel zu verarbeiten haben und tut dies, oftmals 1:1, aber wer will schon wissen, was Beckers ihr Boris mit der Setlur-Klitoris anzufangen wusste (Die Auserwählte).

Bleibt Sabrina diesem Style treu, darf man gespannt sein auf die Alben Sabs -So war meine Schulzeit und Sabs -Was mein Pillowbook so hergibt. Völlig unklar sind die Interludes Am Tag Danach und Bis ich wieder Rappen will, mit denen sie sich geradezu ein Armutszeugnis ausstellt. Interessant hingegen sind die Kollaborationen mit den 3P Members Illmat!c, Cassandra Steen, Moses Pelham oder Franziska. Alle Backingvocals sind qualitativ groß und harmonisieren 1A mit den, mit jedem Tune dicker werdenden, Beats, für die sich wieder einmal Moses Pelham verantwortlich zeigt.

Professionelle Arbeit ist dem Produkt Sabs nicht abzusprechen, und trotzdem wird man dieses Album in den RecordStores mit ziemlicher Sicherheit unter der Rubrik POP führen und die Spalte RAP für dem Metier entsprechendere Artists freihalten.