Supernatural – The Lost Freestyle Files

Jeder, der diesen MC schon mal live gesehen hat, hat sich sicherlich davon überzeugt, dass Supernatural zu den Vertretern seiner Zunft gehört, die das Freestylen sehr ernst nehmen  und außerdem mit einer guten Portion Talent ausgestattet sind. Es gibt sogar Leute, die meinen, dass Supernatural der beste aller Freestyler wäre.

Da möchte ich mich jetzt nicht festlegen, aber fest steht, der Mann kann was, und das hat er u.a. auch bei seinen inzwischen schon fast legendär gewordenen Battles gegen Craig G und vor allem gegen J.U.I.C.E gezeigt.

Wer diese vokalen Kämpfe verpasst hat, bekommt nun die Chance, alles noch ein mal und in aller Ruhe zu genießen. Digital überarbeitet, trotzdem noch roh und kratzig.

Supernatural, der schon seit 1981, damals noch auf dem Schulhof, das gereimte Wort zum besten gab, fiel bis jetzt eher durch einige wenige Gastauftritte auf 12 auf, oder eben durch viele Radioauftritte, die aber größtenteils in den USA stattfanden.

Nun hat er es geschafft, sein erstes Album an den Start zu bringen. Und wie sollte es anders sein, er versucht beide Welten, also Freestyles und Studiotracks, unter einen Hut bringen.So hat man also erfolgreich versucht, einige seiner besten Freestyleauftritte zusammenzutragen und auf eine Scheibe zu bannen. Dazu kommen noch sechs brandneue Tracks. Aber eins nach dem anderen.

Vorab gibt es zu sagen, dass die Freestyleaufnahmen natürlich nicht unbedingt gewohnter CD-Qualität entsprechen, aber das weiß ja jeder, der schon einmal einer Freestylesession beigewohnt hat. Da geht es halt ein wenig rau zu, auch im Sound.
Nichtsdestotrotz gibt es hier einige seiner Radioauftritte zu hören. Da wäre z.B. sein allererster Auftritt bei Bobbito & Stretch Armstrong, 1992, bei dem seine Stimme noch ein wenig nervös und quiekig klang, wie er selbst erwähnt. Gefolgt von einem weiteren Auftritt in deren Sendung 1994, einer Freestyle Session in L.A. bei Sway & King Tech, sowie seine opening Show für den Wu-Tang Clan 2000 und eine Show in der DJ Riz Radiosendung in NYC.

Aber die Höhepunkte dieser Freestyletracks bilden natürlich die beiden Battles. Da wäre zum einen der gegen Craig G , bei dem der Sound leider ein wenig schlecht ist, aber die Freestyles dafür gut! Und natürlich der große vokale Kampf gegen J.U.I.C.E bei der Sway & Tech Anniversary Show! Da macht das Zuhören Spaß.

Die sechs Studiotracks können insgesamt auch überzeugen. Produziert von DJ Rettmatic, Joe Buddha, Panik, Djinji Brown und Oh No und mit Gastauftritten von J5, Iriscience, Wildchild und Vinnie Paz, zeigt Supernatural, dass er auch kraftvoll rüberkommen kann, wenn er sich seine Reime vorher überlegt hat.

International Known und Work It Out, sowie Victory bilden den ersten Teil des Rahmens, der die Freestyle Parts einrahmt. Kräftige Drums und gute Samples machen diese Tracks definitiv culbtauglich. Geht ein wenig in die Dilated Peoples-Richtung.

Den Rahmen schließen dann letztlich die Songs Cosmic Slop, Suckaz und Flashbacks, die ähnlich nach vorne gehen wie die eben beschriebenen.Wobei der Track Suckaz in Gegensatz zu den anderen sehr düster und bedrohlich rüberkommt – ein Battletrack eben. Als Bonbon gibt es dann noch einen Remix von Victory, der mir aber nicht ganz so gut gefällt wie das Original.

Ingesamt aber ein gelungenes Debütalbum. Allerdings in erster Linie für Leute, die sich für´s Freestylerappen begeistern. Checkt das!