Wenn man an Reggae denkt, dann verbinden die meisten das gleich mit Sonne, Palmen, Strand (mal so nebenbei: ein ziemlich abgegriffenes Klischee). Doch gegensätzlicher könnte die Herkunft der Sam Ragga Band nicht sein. Aus dem hohen Norden Deutschlands, um genauer zu sein: Hamburg, kommen sie mit karibischen Klängen daher. Und wenn man an Sam Ragga denkt, dann verbindet man sie als erstes immer noch mit Jan Delay, aber dass sie auch selbst im Vordergrund stehen können, haben sie bereits bewiesen, denn ihr Album Loktown Hi-Life steht bereits seit Januar in den Regalen und erfreut sich großer Beliebtheit.
Nach „Die Welt steht still“ zusammen mit Jan Delay bringen Sam Ragga nun die Single „Wasser“ an den Start. Inhaltlich wird mal wieder die Politik durch den Wolf gedreht. „Das Wasser hat die Flut gebracht…“ – Industrie und Umweltsünder werden ebenfalls nicht verschont. Wobei man eigentlich auch nicht all zu sehr auf den Inhalt eingehen kann, da sich dieser bis auf ein paar Zeilen nur auf den Refrain beschränkt. So plätschert der Track vor sich hin und will nicht so richtig zünden. Die Flut wird zu einem kleinen Bach, und die glühende Lunte erlischt schnell. Schade um die angenehme Stimme Onjiru’s. Anders sieht es da schon bei der B-Seite aus, hier gibt Seanie T sein „KillahDrilla“ zum Besten und kickt seine Texte in gutem altem Patois. Der Tune geht jedenfalls sofort in die Beine und wäre eigentlich die bessere A-Seite und kann die Auskopplung gerade noch retten. Außerdem gibt’s noch einem Remix von „Killadrillah“ und ein Remix-Instrumental von „Wasser“ – die allerdings auf der Promo-Copy nicht zu hören sind, und deswegen aus der Bewertung rausfallen.Alles in allem ein eher mittelprächtiger Release. Das Album hat jedenfalls mehr zu bieten…