Various Artists – Peripherique

Der Odenwald. Ein geschichtsträchtiges Fleckchen Erde. Einst von den Römern besiedelt, bauten diese den Limes und erschlossen das Land durch Wege und Straßen, um die Versorgung der römischen Hilfstruppen in den Lagern Mainz und Dieburg zu gewährleisten. So überrascht es auch nur wenig, dass sich auch die älteste Basilika nördlich der Alpen im Odenwald befindet.Hier wurde Geschichte geschrieben, und das soll auch weiterhin passieren, und wieder soll ein Bauwerk dazu dienen. Eine Ölmühle, und zwar eine mit eigener Hall of Fame. Das mag dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Richtig: Die K*Rings Brothers. Nicht unbekannt in der deutschen Raplandschaft durch ihre Veröffentlichungen auf Deck 8 und die Zusammenarbeit mit Roey Marquis. Doch die alte Labelkonstellation wurde aufgelöst, und ein eigenes, eigenständiges Label wurde gegründet: Peripherique Records. Selbst ist die Peripherie, und somit wird nun alles selbst gemacht: Produziert, aufgenommen, gemixt, Artwork, etc. Kurzum: Ein Independent Label ward geboren. Ein Schritt, der Achtung verdient, und vielleicht der einzig sinnvolle, wenn man auf Kompromisse mit Dritten verzichten will.Doch nun zum Album: Sieben auf einen Streich könnte man sagen, denn die Hauptakteure sind Sir Max, Cabser, Friderico (allesamt K*Rings Brother), Anael, Roberto, Morice und Garufa. Neue, frische Namen versprechen neuen, frischen Wind? Nicht ganz, zwar beginnt das Ganze mit einem schönen Intro, dessen Worte aus der Feder von Thomas Mann stammen, doch erstickt das Album im Mittelmaß. Es ist nicht 100% mies, aber auch weit entfernt von grandios. Alles hat man schon mal gehört, und irgendwie fehlt es an Innovation. Da hilft auch kein deutsch / französischer MC, und eine auf französisch gesungene Hook. Textlich aber keineswegs uninteressant, hapert es doch des Öfteren an der Umsetzung. Auch der Versuch, einen clubtauglichen Track zu machen, geht eher nach hinten los. Damit der Boden wippt zieht mir Betonschuhe zum Tanzen an. Auch der Schritt in Richtung Dancehall misslingt perfekt. Bombfire hätte Nervtötend heißen sollen. Aber nicht alles ist schlecht. Peripherique #2 kann durch seinen Beat überzeugen, nicht die Neuerfindung des Rades, aber trotzdem schön. Das Gleiche gilt für Spiel auf Zeit. Aber bekanntlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, und so warten wir auf das K*Rings Brothers Album, das noch dieses Jahr erscheinen soll.