Nie geht man so ganz

Es wurde bereits kurz nach dem Splash! bekannt und machte schnell die Runde: Staiger gibt nach drei Jahren seinen Posten an der Spitze von rap.de ab. Heute ist es nun tatsächlich soweit, wir schreiben den 1. August und somit den offziellen Tag eins nach Staiger. Sagen wir es ruhig ohne Angst vor Pathos: Eine Ära geht zuende.

In einem Statement gegenüber rap.de kündigt Staiger an, sich künftig neben seiner Tätigkeit als Berufskletterer vor allem der Schriftstellerei widmen zu wollen. "Ihr werdet bald Sachen von mir zu lesen bekommen", verspricht er.

Im Rückblick auf seine Zeit bei rap.de lässt er durchaus ein wenig Wehmut anklingen. "Ich sitze hier zuhause und genieße meinen ersten Tag in Freiheit. Ich will immer noch ständig irgendwelche Emails beantworten, halte mich damit aber eisern zurück. Aber ganz ehrlich: Ich werd’s vermissen. Auch, wenn es mir tierisch auf den Sack gegangen ist. Die ganzen Irren in der Rap-Szene werden mir fehlen."
Ganz los wird er die "Irren" ja aber ohnehin nicht – und sie ihn auch nicht. Er werde die Seite nach wie vor täglich besuchen, um sicher zu stellen, dass sein Nachfolger, Oliver Marquart, keinen Unfug machen werde. "Im Stile eines spiritus rector, eines Altbundeskanzlers." Außerdem plane er, einen Stammttisch für ehemalige rap.de-Chefredakteure ins Leben zu rufen. "Soweit ich mich erinnern kann, waren die auch alle drei Jahre im Amt. Also, Oli, bis 2014 dann!".

Ihr könnt jetzt eure Taschentücher herausholen. Auch echte Männer weinen mal, echte Frauen sowieso. Aber erstens geht man nie so ganz und zweitens geht man nicht ohne ein anständiges Abschiedsgeschenk. In diesem Fall ist das das ausführliche und intensive Interview, das Staiger gemeinsam mit seinem Nachfolger Oliver Marquart mit dem Mann der Stunde, Casper, geführt hat. Dieses wird heute nachmittag online gehen.

Der neue rap.de-Chefredakteur, der heute seinen Dienst offiziell angetreten hat, wünscht seinem Vorgänger alles Gute und würdigt ausdrücklich, was Staiger bisher alles geleistet hat. "Danke für alles, Staiger! Berliner Rap, deutscher Rap, ja, auch mein persönliches Leben wären nicht das Gleiche, wenn es dich und dein nimmermüdes Engangement nicht gegeben hätte, ob bei Royalbunker, als K.I.Z.-Entdecker und Förderer oder bei rap.de. Bleib uns gewogen – und komm mal auf einen Kaffee vorbei, wenn deine neuen Betätigungsfelder es zulassen sollten. Peace!"