Dem Künstlermanager, der mit bürgerlichem Namen James Rosemond heißt, wird zur Last gelegt, über Jahre hinweg Teile der New Yorker Musikszene mit Kokain versorgt zu haben. Dabei seien für den Transport der Droge von Kalifornien nach News York sogenannte Flight Cases verwendet worden, wie sie im Tour-Geschäft üblich sind, um Musik-Equipment zu transportieren. So verpackt seien die Drogen quer durchs ganze Land verschippert worden, alles unter dem Deckmantel von Henchmanns Managementfirma Czar Entertainment, die auch Künstler wie Game betreute.
Neben der Leitung eines Drogenrings muss sich der 46- jährige aber wahrscheinlich auch für den Tod von Lowell "Lodi Mack" Flechter verantworten. Dieser wurde nach Verbüßung einer Haftstrafe von zwei Männern erschossen, die im Verdacht stehen mit Henchmans Drogenring zusammen gearbeitet und möglicherweise von Henchman selbst den Auftrag für den Mord erhalten zu haben.
Öffentliches Aufsehen erregte Henchman, als er Anfang der Woche von dem zu lebenslanger Haft Verurteilten Dexter Isaac beschuldigt wurde, diesen im Jahr 1994 beauftragt zu haben, einen Raubüberfall auf Tupac Shakur zu verüben. Tupac wurde damals vor einem New Yorker Studio fünf mal angeschossen, beraubt und überlebte den Anschlag nur knapp. (wir berichteten)
Der Verteidiger von Rosemond, Rechtsanwalt Jeffery Lichtman gab sich unterdessen gelassen. Er erklärte gegenüber der Presse, dass er und sein Team bereit für den Kampf seien. Die Vorwürfe, die gegenüber seinem Mandanten erhoben würden, seien allesamt auf Lügen aufgebaut, die von Sträflingen verbreitet würden, die von den Behörden unter Druck gesetzt würden. Man habe lange genug auf diesen Tag gewartet, nun sei die Zeit gekommen, um die Unschuld von James Rosemond zu beweisen: "These charges obviously aren’t surprising, we’ve been anticipating them for years now," Lichtman told MTV News on Tuesday. "But they’re built on the backs of people that have lied and cheated, have been threatened, have been bribed by the government. Anything to get Jimmy Rosemond, but all of this is going to be exposed. We’ve been waiting a long time for our day in court — we finally have it."
Warum man sich dann allerdings nicht von selbst den Verfolgungsbehörden stellte, um die glasklare Sache aus der Welt zu räumen, das wiederum ließ Herr Lichtman dann doch im Dunkeln.
