Nazis sorgen für Tumulte in Kreuzberg

Bei einem Aufmarsch von Neo-Nazis unter der Schirmherrschaft der NPD, kam es am vergangenen Samstag am Mehringdamm in  Kreuzberg zu Ausschreitungen.

Die Neo-Nationalsozialisten griffen dabei wahllos Ausländer, Gegendemonstranten und Journalisten an. Wie nicht anders zu erwarten, konzentrierte sich die Polizei hauptsächlich darauf, die Veranstaltungsgegner daran zu hindern, die "Demonstration", an der auch viele Nazi-Funktionäre aus Westdeutschland teilnahmen, zu stören. Wohingegen die Faschisten kein Problem damit hatten, über die unbewachten Eingänge des U-Bahnhofs Mehringdamm, direkt in die Menge der Gegendemonstranten vorzudringen und große Tumulte auszulösen. Nach der Auflösung der "Veranstaltung" fuhren die verlorenen Seelen nach Rudow weiter, konnten dort allerdings weitestgehend von den Einsatzkräften in Schach gehalten werden. Über Festnahmen und Verletzte gab die Polizei bisher keine Auskunft.

Für totales Unverständis sorgt überdies die Tatsache, dass die Berliner Polizei den angekündigten Aufmarsch geheimhielt. Nur einem besonders schlauen "Subjekt" aus den rechten Reihen, das die Aktion über Facebook ausplauderte, ist es zu verdanken, dass sich überhaupt etwa 400 Gegendemonstranten einfanden, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. Nicht einmal der Bezirksbürgermeister Franz Schulz von den Grünen sei über den Aufmarsch informiert gewesen.

Der Bundesjugendseketär der Verdi-Jugend, Ringo Bischoff, fasste das ganze Desaster treffend zusammen: "Die Informationspolitik des rot-roten Senats sowie der Polizei ist ein Skandal. Antifaschistischer Protest wird somit verunmöglicht.“