Nate Dogg ist tot

Eine der größten Stimmen des HipHop ist tot. In der Nacht vom 15. März verstarb Nate Dogg im Alter von nur 41 Jahren in seiner Heimatstadt Long Beach in Kalifornien.
Der Sänger, der mit bürgerlichem Namen Nathaniel Dwayne Hale hieß, litt seit längerem unter den Folgen zweier Schlaganfälle aus den Jahren 2007 und 2008.
Vor gut einem Jahr glaubten Freunde wie Warren G zwar noch, dass sich der Künstler erholen würde, nun aber hat ihm wohl ein dritter Anfall das Leben gekostet.Nate Dogg gehörte mit seiner einprägsamen und einzigartigen Stimme zu den wichtigsten Vertretern der G-Funk-Ära des US-Westcoast-Raps. Sein Debüt gab er auf dem 1992 erschienenen Dr.-Dre-Album „The Chronic“, dank „Regulate“ stürmte er zusammen mit Jugendfreund Warren G die Charts und seitdem wurde er immer gerne eingesetzt, wenn man eine starke, gesungene Hook brauchte. Es folgten weitere Kollabos mit Dr. Dre, Eminem, Tupac Shakur, Ludacris und natürlich Snoop Dogg, mit dem er und Warren G Anfang der 90er Jahre die Crew 213 gegründet hatten und noch 2004 das Album „The Hard Way“ veröffentlichten.

Die Karriere des charismatischen Sängers, der einer der absoluten Sympathieträger auf der legendären „Up in Smoke Tour DVD“ war, verlief nicht immer reibungslos.
Obwohl er schon 1993 beim legendären West Coast Label Death Row Records anheuerte, war Nate Dogg wahrscheinlich das prominenteste Opfer einer verrückten Labelpolitik. So wurde Songs, die er eigentlich für sein Soloalbum produziert hatte, kurzerhand per Entscheidung des Labelbosses Suge Knight für andere Veröffentlichungen verwendet. Als dann schlussendlich drei Jahre später das Soloalbum „G-Funk Classics Vol. 1“ erschien, wurde der Verkauf nach wenigen Tagen von Nate Dogg selbst per Gerichtsbeschluss gestoppt.
Nach dieser etwas unübersichtlichen Periode wechselte der Musiker zur Plattenfirma Elektra Records, wo er 1998 dann das Album „G-Funk Classics Vol. 1 & 2“ und im Jahr 2001 den Nachfolger „Music & Me“ herausbrachte. Obwohl dieses Album sogar Platz drei der amerikanischen Billboard Charts erreichte, war Nate Dogg als Solokünstler lange nicht so erfolgreich wie als Kollaborationspartner. Insgesamt war er auf über 40 Chart-Singles vertreten.

Der korpulente Musiker, der in seiner Jugend mehrmals wegen Drogendelikten und Dealerei mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, geriet auch im Jahr 2000 wieder ins Visier der Ordnungsmacht, als er seine Ex-Freundin entführte und von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei festgenommen wurde. Erst gegen eine Kautionszahlung in Höhe von einer Million Dollar wurde er wieder aus dem Gefängnis entlassen.
Nach weiteren Verstößen gegen Waffen- und Betäubungsmittelgesetze wurde er im Jahr 2002 in Arizona zu einer Bewährungsstrafe und zu Sozialstunden verurteilt.

Nach der 213-Veröffentlichung im Jahre 2004 wurde es ruhiger um Nate Dogg. Erst im Jahr 2007 tauchte er wieder in den Schlagzeilen auf, nachdem er einen Schlaganfall hatte und zeitweise halbseitig gelähmt war.

Wir erinnern an eine der schönsten Stimmen der Rap-Geschichte mit vielleicht dem schönsten Song, den Nathaniel Dwayne Hale je geschrieben hat: „Music and Me“.

Rest in Peace Nate Dogg!