K.I.Z. goes Landesparlament

Ein cleverer Schachzug: Nico und Maxim von K.I.Z. werden im September bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus sowie zur Bezirksvollversammlung für „Die Partei“ antreten. Die von Ex-Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn gegründete Partei sicherte sich die Dienste der Kannibalen In Zivil, um dem „kulturellen Niedergang“ im Wahlbezirk Kreuzberg-Friedrichshain entgegenzutreten, heißt es in einer Pressemitteilung auf der parteieigenen Website. Ebenfalls für Die Partei kandidieren wird ihr Berliner Rap-Kollege Basti, besser bekannt unter dem Pseudonym Rufmord.„Die Partei“ und zwei politisch unverbrauchte, dafür medienversierte Klosterbrüder Im Zölibat – das könnte funktionieren. In einem Exklusivinterview für rap.de erklärt Nico, warum sie für „Die Partei“ antreten und wie sie das deutsche Politik-Game übernehmen werden.

rap.de: Die erste Frage muss natürlich lauten: Warum geht Ihr in die Politik?

Nico: Weil es zu wenig Sex in der Politik gibt. Das wollen wir ändern.

rap.de: Und wieso tretet Ihr ausgerechnet für „Die Partei“ an?

Nico: Eine andere Partei kam für uns nie in Frage. „Die Partei“ kann man wenigstens noch ernst nehmen, wir brauchen da auch eher was Bodenständiges. Diese ganzen anderen Spaßparteien – SPD, CDU, FDP –sind ja mit ihren Quatsch-Programmen nicht wählbar.
Mit dem Programm von der „Partei“ können wir uns gut identifizieren. „Die Partei“ ist ja für den Wiederaufbau der Berliner Mauer, was wir absolut unterstützen. Teilung bedeutet etwas Schönes. Die Ossis sind unter sich, und die Wessis sind unter sich. Das schweißt zusammen, jeden für sich.

rap.de: Ist Euer Engagement vielleicht auch ein Ausdruck von Politikverdrossenheit?

Nico: Das ist jetzt natürlich eine Suggestivfrage, aber: Na klar ist das ein Ausdruck von Politikverdrossenheit!

rap.de: Wofür steht Eure Kandidatur inhaltlich?

Nico: Puh, ich bin relativ überrascht und jetzt auch nicht richtig vorbereitet, ehrlich gesagt! Wir haben uns da schon ein paar Gedanken gemacht, aber zu einigen Sachen kann ich noch nichts sagen. Eine Sache ist aber: Wir wollen ein Höchstwahlalter einführen. Wer älter ist als 50, soll nicht mehr wählen dürfen, weil er sowieso keine Ahnung mehr hat.

rap.de: Wofür kandidiert Ihr eigentlich genau?

Nico: Wir kandidieren auf der Landesliste fürs Berliner Abgeordnetenhaus, brauchen da aber noch ein paar Unterstützerunterschriften. Ich glaube, ich bin auf der 12 und Maxim ist auf der 13. Das ist alles ziemlich kompliziert. Ich lass mir das auch jedes Mal wieder von diesen Leuten von der Partei erklären, aber ich habe das am nächsten Tag schon wieder vergessen. Vielleicht solltest Du da Maxim fragen, der kennt sich besser aus mit dieser Politikscheiße. Ich bin mehr so der Ronald-Reagan-Typ. Der Terminator fürs Parlament.

rap.de: Wie war’s denn auf dem Parteitag von der „Partei“?

Nico: Das war sehr schön. Da waren so 30-40 Leute, und da hab ich gemerkt, wie einfach Demokratie ist. Die haben alle entweder „Ja“ oder „Nein“ gesagt, und schon waren wir die Kandidaten. Ich bin jetzt ja auch der Sonderbeauftragte für Kunst bei der „Partei“ und Maxim ist der offizielle Society-Experte.

rap.de: Werdet Ihr jetzt die deutsche Politik-Szene abbrennen?

Nico: Das ist wieder eine Suggestivfrage, aber natürlich werden wir sie abbrennen! Wir werden sie rasieren!