„Up In Smoke“-Tour und ihre Folgen

Ereignisse aus der Verganenheit und ihre Nachwirkungen. Die Veranstalter der legendären “Up In Smoke“-Tour aus dem Jahre 2000 müssen sich nun vor dem Obersten Gerichtshof in Michigan verantworten, weil sie vor etwa zehn Jahren angeblich gegen das Recht auf Privatsphäre verstoßen haben sollen.

Die “Up In Smoke“-Tour zählt bis heute zu den größten Hip Hop-Veranstaltungen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dr. Dre, Eminem, Snoop Dogg und Ice Cube sorgten damals mit ihren Auftritten dafür, dass die Tour ein unfassbar kommerzieller Erfolg wurde. Doch das extravagante Tour-Leben bringt für gewöhnlich auch immer seine Schattenseiten mit sich.

Während eines Konzerts in Detroit kam es nämlich zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Polizeibeamten und den Veranstaltern. Im Backstage-Bereich der Joe Louis Arena wollten sie die Vorführung eines Musikvideos von Dr. Dre verhindern, weil darin offensichtlich nackte Frauen und eine blutige Schießerei zu sehen war.

Die lautstarke Unterhaltung mit den Polizeibeamten Gary Brown, Paula Bridges und Greg Bowens soll dabei angeblich mit einer versteckten Kamera aufgezeichnet und anschließend als Bonus-Track unter dem Namen “Detroit Controversy“ auf der Tour-DVD herausgegeben worden sein.

Laut Brown sei das Gespräch ohne sein Einverständnis veröffentlicht worden. Er behauptet, dass die Veranstalter und DVD-Macher mit dieser Aktion gegen das Recht auf Privatsphäre verstoßen hätten. Zudem würden seiner Meinung nach jugendgefährdende Inhalte auf der DVD wiedergegeben, die all das zeigen würden, was man seinem eigenen Kind nicht zumuten wolle: “They recorded the footage of the meeting and used it on this gangster rap DVD. It’s vile and it’s got everything that you would not want your child to see on it.“.

Die Polizeibeamten haben eine Klage beim Supreme Court von Michigan eingereicht und fordern einen stattlichen Schadenersatz in Höhe von drei Milliarden US-Dollar. Eine mündliche Anhörungen ist für den 19. Januar festgelegt worden. In der Regel dürfte es mehrere Monate dauern, bis ein Urteil gefällt wird.