Majors im Kampf gegen Downloads

Die Lösung für ein lange bestehendes Problem? Ein Song wird zum allererstenmal im Radio gespielt und schon in der nächsten Stunde ist er auf youtube zu finden. Wer kauft dann eigentlich noch die Single, wenn diese sechs Wochen später veröffentlicht wird? 
Sony Music und Universal wollen nun gemeinsam diese Art der Musikpiraterie angehen, indem sie Songs ab dem Zeitpunkt zum Verkauf freigeben, zu dem sie das erste Mal im Radio gespielt werden. Die aus der Prä-Web-Ära stammende Idee, eine Single schon Wochen  vor Verkauf im Radio zu präsentieren, scheint überholt.

Allerdings stellt sich auch bei diesem Verfahren die Frage, ob die Konsumenten es tatsächlich vorziehen, eine neu auf dem Markt erschienene Single zu kaufen, anstatt sie kostenlos herunterzuladen. Dem scheint aber so zu sein.
Medienforscher haben herausgefunden, dass viele Songs Wochen vor ihrer Veröffentlichung bei Musikplattformen wie iTunes gesucht werden. Die Probe aufs Exempel machte die britische Sendung X-Factor: Die Single des Gewinners Matt Cardle wurde noch am Abend der Sendung zum kostenpflichtigen Download im Internet bereitgestellt und schoss sofort auf Platz 1 der UK-Single-Charts.
David Joseph
, Geschäftsführer von Universal Music begründet das folgendermaßen: "Warten ist kein Wort, dass im Vokabular der heutigen Generation vorkommt. Man ist hinter der Zeit, wenn man glaubt, dass man die Nachfrage nach einem Song dadurch steigern kann, indem man ihn bereits Wochen vor dem Verkauf im Radio spielen lässt."

Der Downloadwahn beschränkt sich allerdings nicht nur auf Singles, sondern auch auf Apps. Der US-amerikanische R’n’B- Sänger und Musikproduzent T-Pain veröffentlichte bereits im September 2009 sein erstes App "I am T-Pain“ und bot 2010 wöchentlich Beat-Packete dazu an. Dieses erste App verkaufte sich erstaunlich gut: Innerhalb von drei Wochen wurden 300.000 bezahlte Downloads à $ 2,99 abgesetzt.
Die sogenannte "Booty Symphony" ist nun die zweite Kreation des Autotune-Wunders, diesmal allerdings für die Google-Plattform Android, welche im letzten Sommer den Apple-Anbieter an Downloads deutlich in den Schatten gestellt hatte.

Bei der Booty Symphony kann der User einen von mehreren Frauenhintern anklicken und hört dabei jeweils einen Sound zu dem der Hintern passend dazu geshaked wird. So können Sounds miteinander kombiniert werden, während es etwas fürs Auge gibt. T-Pain bietet dieses Feature in einer ’normalen‘ kostenlosen Version sowie auch als Premium-Version für $ 2,99 an.

Gut überlegte Promotion für ihn und sein Label Nappy Boy Entertainment, von welchem, wie sich versteht, auch die Sounds stammen.

Wie das Ganze aussieht, das wird im folgenden Clip anschaulich erläutert: