Das Hip Hop Gremium

Fünf Jahre sind vergangen seit dem Hurrikan Katrina weite Teile der US amerikanischen Südstaaten verwüstete und tausende von Opfern zurückließ. Fünf Jahre, in denen es die amerikanische Regierung anscheinend versäumt hat, angemessen Wiederaufbauhilfe zu leisten, sodass die Nachwirkungen immer noch zu spüren sind. Das behaupten zumindest die drei Organisationen National Wildlife Federation, die New Orleans Katrina Commemoration Foundation UND das Hip Hop Caucus. Ja richtig gelesen, offenbar gibt es seit neuestem ein offizielles, weltweites Hip Hop Gremium  

Um an die Opfer von Katrina zu erinnern, findet an diesem Sonntag, den 29.08 2010 der „New Orleans Katrina Commemoration March” statt, ausgerichtet von eben jenen Organisationen.  Interessant dabei ist unter Umständen weit weniger der Marsch an sich, sondern die dritte der Organisationen, das „Hip Hop Caucus“.

Bei dem sogenannten Hip Hop Gremium handelt es sich weniger um eine Musikinitiative,  sondern eher um eine Bürgerrechtsbewegung. Darunter versteht sich ein Zusammenschluss von größtenteils jungen Leuten mit verschiedenster ethnischer Wurzeln, die alle mit ähnlichen Problematiken zu kämpfen haben: Armut, Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit.

 Ironischerweise wurde der Verband am 11. September 2004 gegründet und versteht sich als große Gemeinde, die diese Missstände und Ihre Wurzeln zu bekämpfen versucht, um eine bessere Welt zu schaffen.
Mittlerweile hat das Gremium über 700.000 Mitglieder in 48 Städten, in 30 verschiedenen Staaten der USA und konnte einige Auszeichnungen abräumen, so zum Beispiel im Kampf gegen den Irak-Krieg.

Wie mit dem Irak-Krieg, befasst sich das Hip Hop Gremium aber auch mit anderen globalen Thematiken, wie dem Klimaschutz oder dem Weltfrieden. Innerstaatlich liegt das Hauptaugenmerk auf Bildung, Gesundheitswesen, Einwanderungspolitik und Städtebau.

Insofern unterscheidet sich das Hip Hop Gremium nicht wesentlich von anderen Bürgerrechtsbewegungen, außer dass hier jener Teil des Volkes eine Stimme bekommt, dem diese ansonsten eher verweigert wird: Jugendliche mit wenig Perspektive.
Offensichtlich scheint das Konzept aufzugehen, denn die Community wächst täglich, auch wenn manche nur beitreten weil Hip Hop nach wie vor „In“ ist. Für das Gute seine Stimme abzugeben, kann aber trotzdem nicht verkehrt sein, meinen wir von rap.de