Eminem beendet Mariah-Carey-Beef

Eminem ist erwachsen geworden. Joggen statt Drogen, ungefärbte Haare und ein seriöser Blick zeichnen den Rapsuperstar nun aus, während man von seinem durchgedrehten Alter Ego Slim Shady lange nichts mehr gehört hat. In Folge dieses Reifeprozesses, scheint Marshall Mathers nun auch mit anderen Lastern seines alten Lebens brechen zu wollen und beginnt offensichtlich reinen Tisch zu machen.So äußerte sich Eminem im Rapper-Seelenklemptner-Magazin VIBE zu seinem Streit mit maybe-Affäre Mariah Carey, der seit der angeblichen Liaison 2001 immer mal wieder aufkochte. Nun sei es aber endgültig genug und er habe alles gesagt, nicht zuletzt in seinem Track „Cold Wind Blows“ habe er seine Ansichten über die ganze Geschichte zur genüge klar gestellt und schließlich wolle er auch nicht mehr auf ein totes Pferd einschlagen:
You know what? I got to be honest. I really don’t want to talk about her anymore only just because it’s kind of like the last thing I said about her was on ‚Cold Wind Blows.‘ I made the comment, [‚Take a look at Mariah next time I inspire you to write a song.‘], I don’t want to keep beating a dead horse. I’m not even going to comment about it. I’m done with that whole situation. I said what I had to say. I’m done.

Auch andere Entscheidungen, zum Beispiel wohin es in Zukunft gehen soll, machen ihm offensichtlich Kopfschmerzen.
Später im selben Interview sprach Eminem nämlich einen Grundsatz an, der ihn immer schon beschäftigt habe, nun aber langsam festere Formen anzunehmen scheint. Verkündete er schon mit 20, dass ihn doch bitte jemand von der Bühne schlagen solle, wenn er mit 60 noch Rapper sei, spielt der Detroiter nun offenbar ernsthaft mit dem Gedanken, in absehbarer Zukunft in Rap-Rente zu gehen. Man solle ihn nicht falsch verstehen, er liebe Hip Hop und das Rappen so sehr, werde wohl auch immer für sich selbst rappen, jedoch vielleicht irgendwann einfach nichts mehr veröffentlichen. Nur, was er sonst tun solle, das frage er sich. Um jemals wieder unbekannt zu werden, sei es eh zu spät:
„…Honestly, I don’t know how much longer I have in this game. I’m always going to love hip-hop. But how much longer am I going to still do it? I couldn’t give you an answer. But the day that this is not better than the last will probably be the day I stop…I do love it so much. But even if I was rapping at 50 [years old], I don’t now if I would put it out. I know it always makes me feel better to lay things to tape, and–‚Lay the tape.‘ See, I’m old school. The fans might say the sh*t is garbage. You don’t know how long people are going to want you around…Realistically, if I don’t rap, what the f*ck am I going to do? It’s too late to be unfamous at this point.

Angesichts seiner weiterhin boomenden Verkaufszahlen, erst gestern überschritten die Verkaufszahlen für sein Album Recovery die zwei Millionen Marke, wirken solche Überlegungen  verwunderlich.
Bedenkt man aber, dass der Rapper bei seinen letzten Auftritten zum Beispiel auf dem Frauenfeld Festival doch eher müde wirkte, dann möchte man ihm den Ruhestand  fast gönnen.

Und wenn es irgendwann soweit ist, veröffentlichen seine Töchter nach seinem Tod ja vielleicht ein riesiges Archiv privater Tracks des Sprachgenies, die ihn endgültig zur Legende machen.

Das wäre immerhin ein bisschen schön.