Fat Beats schließt die Pforten

Trauertag für alle Plattensammler und Beatdigger. Der legendäre New Yorker Plattenladen Fat Beats Records gab gestern bekannt, dass im September die beiden letzten Ladengeschäfte in Manhatten und Los Angeles geschlossen werden. Der Flagship Store in New York schließt am 04. September während der Laden in Los Angeles dann am 18. September das Zeitliche segnen wird.Über anderthalb Jahrzehnte stellte der Fat Beats Store in Manhatten so etwas wie das Mekka für Hip Hop Fans aus aller Welt dar, die in den übersichtlichen Verkaufsräumen nach verborgenen Schätzen und den neuesten Neuerscheinungen kramten. Kein New York Aufenthalt ohne einen Fat Beats-Besuch, war jahrelang das Credo auch von deutschen Rap Liebhabern.

Doch damit ist jetzt Schluss. Wie das Unternehmen in einer offiziellen Stellungnahme bekannt gab, gingen die wirtschaftlichen Turbulenzen, die seit Anfang des Jahrtausend die gesamte Musikindustrie erschüttern auch an Fat Beats nicht spurlos vorbei. Man sehe sich denn auch in eine Reihe mit den großen Plattenhändlern und verwies darauf, dass auch multinationale Ketten wie HMV, Tower Records oder Virgin Mega Stores in den letzten Jahren schließen mussten.

In den Hochzeiten der Platten und CD Verkäufe betrieb Fat Beats ebenfalls weltweit Filialen, so zum Beispiel in Atlanta, Amsterdam, und Tokyo.
Die Schließung der beiden letzten Ableger löst bei manchen Hip Hop Heads mit Sicherheit sentimentale Gefühle aus. So äußerte sich zum Beispiel DJ Premier dahingehend, dass die Schließung der Geschäfte so etwas wie der Abschied von einem guten Freund sei. Schließlich habe sich Fat Beats immer für die Kultur stark gemacht und dafür, dass gute Musik ihre Verbreitung findet: “The closing of Fat Beats is just like one of my friends passing away. They promoted vinyl at its highest degree for the culture of good music and that makes it more difficult to say goodbye.

Das Unternehmen selbst sieht die Sache etwas pragmatischer. Zwar heißt es auf der Website ebenfalls, dass nun eine Ära zu Ende gehen würde, gleichzeitig verweisen die Betreiber aber auf eine spannende und ereignisreiche Zukunft.
Hip Hop Fans aus aller Welt werden auch weiterhin ihre CDs und Vinyls über die Seite FatBeats.com beziehen können und der Handel mit mp3s soll ausgeweitet werden.

Außerdem verweist Firmenchef Joe Abajian auf die glorreiche Zukunft des hauseigenen Labels unter gleichem Namen, bei dem unter anderem Künstler wie Ill Bill, TruMaster & KRS-One , Black Milk sowie Sha Stimuli gesignt sind.

In diesem Sinne: Fat Beats ist tot, es lebe FatBeats.com. Das wahre Leben findet mittlerweile ja sowieso im Internet statt.