„Laut gegen Nazis“ vor dem Aus?

Nun erreichen die Ausläufer der Wirtschaftskrise anscheinend auch den Kampf gegen Rechtsextremismus, Homophobie und Rassismus. Dies zumindest lässt der Betreiber der Kampagne „Laut gegen Nazis“ durchblicken, der sich auf der dazugehörigen Internetseite zu einem gestern veröffentlich Artikel im Hamburger Abendblatt äußerte, in dem es hieß, die Kampagne stehe vor dem finanziellen Aus.Wie der Verein nun mitteilte, stimme die Kernaussage des Artikels leider mit der tatsächlichen finanziellen Situation überein und dem Verein drohen zu Oktober hin die Gelder auszugehen. Gleichzeitig gibt sich die Vereinsführung aber kämpferisch und betont den Willen, es aus eigener Kraft schaffen zu wollen.

Die Kampagne „Laut gegen Nazis“ gibt es mittlerweile seit sechs Jahren und unter ihrer Schirmherrschaft wurde auch so manches Rap Konzert veranstaltet.  Veranstalter der Aktionen ist die „Head Up Promotion“, weswegen eine Förderung aus öffentlichen Geldern bislang ausgeschlossen war.
Das Ziel der Agentur war und ist es, Mitstreiter aus der Wirtschaft und aus privaten Spendern zu gewinnen, um die regelmäßigen Veranstaltungen, die Website und die Pressearbeit für das Nazi-Aussteiger Programm Exit zu unterstützen.
In diesem Jahr allerdings blieben die Spendengelder aus. Große Wirtschaftkonzerne strichen ihre Förderungen mit dem Verweis auf die Wirtschaftskrise oder mit der Begründung, dass sie Umsatzeinbußen bis zu 30 Prozent befürchten würden, wenn sie sich gegen Rechtsradikalismus engagieren würden.
Diese Zahl stimmt auch mit einer Studie der Friedrich Ebert Stiftung und einer statistischen Erhebung des Bundestages aus dem Jahr 2006 überein, nach der noch immer rund 30% der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger rechtsradikalem Gedankengut zugeneigt sind.

Gegen diese erschreckend hohe Anzahl an Ignoranten gilt es nach wie vor vorzugehen und vor allem das „neue“ Argument zu bekämpfen, man habe mit der Geschichte ja glücklicherweise nichts mehr zu tun und deshalb brauche man nichts mehr dagegen zu tun. Das ist falsch. Rechtsradikale Gewalt ist nach wie vor präsent und kann jeden treffen!

Aus diesem Grund ruft die Aktion, die in den letzten sechs Jahren über 80 Veranstaltungen organisierte, zur Rettung auf und speziell alle Hamburger sind aufgefordert, am 04. September zum großen Konzert auf dem Hamburger Spielbudenplatz zu erscheinen.
Mit dabei werden unter anderem der Rapper Smudo von den Fantastischen Vier sein, sowie die Herren Nosliw und D-Flame. Zahlreiche Hamburger Kiezgrößen und Spieler des FC Sankt Pauli werden natürlich ebenfalls ihre Aufwartung machen.
Falls Ihr gute Erinnerungen an engagierte „Laut gegen Nazis“ Veranstaltungen habt, oder die Aktion an sich unterstützenswert findet, so könnt Ihr gutes Geld an folgende Bankverbindung überweisen:

Laut gegen Nazis e.V.
Kontonr. 545 686
BLZ 21060237
EDG Kiel

Oder auf der Spendenseite der Organisation das Spendenformular inklusive Spendenquittung ausfüllen.