Forbes-Liste der Rap-Mogule

Jedes Jahr warten wir durchschnittlich betuchten Normalsterblichen sowohl gespannt als auch neidisch auf die Veröffentlichung der „Hip Hop Cash Kings„-Liste des „Forbes“ Magazins. Ausgiebig wurde hierfür mit Vertretern der Industrie, den Verantwortlichen der amerikanischen Charts und Szene-Insidern gesprochen, um einen möglichst genauen Jahresumsatz der US-Rap-Mogule zu errechnen. Die überraschendste Information gibt es dann auch gleich am Anfang: Trotz massiver Rezession des Musikmarkts, haben die 20 gelisteten Künstler im vergangenen Jahr zusammen rund 300 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Im Großen und Ganzen dieselbe Summe wie 2008.Bedenkt man seine mediale Überpräsenz, war es bereits vorherzusehen, dass Jay-Z erneut die Liste der wirtschaftlich erfolgreichsten Rapper anführt. Neben dem Erfolg seines Albums „The Blueprint III„, besitzt Jigga außerdem Anteile an der Modemarke „Rocawear“ und der Basketballmannschaft New Jersey Nets, sowie dem 40/40 Nachtclub. Diese Investitionen haben sich 2009 mehr als gelohnt und bescheren dem Ehemann von Beyonce Knowles einen warmen Geldregen von 63 Millionen US-Dollar. Natürlich ist das aber nur der Brutto-Betrag. Ganze 22 Millionen muss der Steuerzahler an den Staat abdrücken – mehr, als die meisten anderen Rapper überhaupt verdient haben.

Nur der Zweitplatzierte ist mit einem Einkommen von 30 Millionen US Dollar über dem Steueranteil von Jay-Z: Der fleischgewordene Rap-Mogul Diddy. Während bei den Meisten der Platzierten die Musik die Haupteinnahmequelle bildet, generierte der Bad Boy Chef seinen Gewinn hauptsächlich durch seine TV Auftritten und die Wodka-Marke Ciroc.
Platz 3 ging dann überraschenderweise an Akon, der durch seinen Pepsi-Deal, sein erfolgreiches Label Kon Live (unter anderem Lady Gaga und T-Pain) sowie seine Modelinie Konvict Clothing auf Einnahmen in Höhe von 21 Millionen US-Dollar kam.

Dass man sich heutzutage nicht mehr nur auf den musikalischen Erfolg verlassen darf, weiß auch Zack O’Malley Greenburg. Der „Forbes“-Redakteur erklärte gegenüber allhiphop.com, dass eigene Plattenfirmen und Modelinien mittlerweile zum Standardrepertoire eines Hip Hop Imperiums gehören. Der neueste Schrei sei es nun, seinen eigenen Alkohol auf den Markt zu bringen:
Ten or fifteen years ago, everyone had to have their own record label; a few years later, the trend was to have a clothing line. Now, those are prerequisites for a Hip-Hop empire, and the new must is having your own brand of alcohol. Diddy made more from his Ciroc deal than from any of his other sources of income, and Ludacris, T.I. and others are following suit.

Natürlich schafften es auch Namen wie Lil Wayne, Dr. Dre, Timbaland, Snoop Dogg und Kanye West auf die Liste. Trotz großem Hollywood-Engagement und der wohl größten Klappe des amerikanischen Musik-Business ist 50 Cent allerdings überraschend weit abgeschlagen. Ebenso wie Young Jeezy und sein Mentor Eminem verdiente er 2009 „nur“ 8 Millionen und muss sich somit mit dem 15. Platz begnügen.

Die komplette „Hip Hop Cash Kings„-Liste gibt es auf der offiziellen Website des Wirtschaftsmagazins.