Young Buck will vor 50 flüchten

Würde man sich Hip Hop als Schulhof vorstellen, wäre 50 Cent wahrscheinlich der fiese Hoftyrann, der wahllos Hosenkneifer verteilt und den Strebern das Pausengeld abzieht. Ist man auf beziehungsweise an seiner Seite, ist alles cool für einen selbst. Jedoch einmal von ihm und seiner Gang aus Grobianen verstoßen, hat man das Nachsehen und wird womöglich nicht mal von den anderen Opfern gemocht und aufgenommen, da man sie zuvor selbst schikaniert hat.

So geschehen bei Young Buck, ehemaliges Gründungsmitglied der G-Unit und in Ungnade gefallener Ex-Homie Fiftys. Im Gespräch mit der VIBE erzählte er nun von dem Martyrium, dass er erleiden müsse, weil sein früherer Freund und Labelchef ihn nicht aus seinem Vertrag mit der Guerrila-Vereinigung entlassen will. Dabei habe er seit drei Jahren keinerlei Kontakt mehr zu seiner immer-noch-Labelheimat:
"Listen, in those three years since I’ve been away from G-Unit, have you once heard 50 Cent say ‚I want this much for Buck to get out of his contract or anything like that?‘ No! So that right there should be enough to understand the kind of situation that I’m in. All I need is the support of the people right now. 50’s been on a mission to starve me out…I’m still stuck contractually. I haven’t spoken to anyone from G-Unit in three years including 50 and I still have albums left over there."

Vielleicht nimmt ihn ja "Holla Holla“-Star Ja Rule in den Arm, dieser scheint nämlich genau zu wissen, wovon der junge Buck da redet. Denn er sprach ebenfalls in der VIBE, die sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hat, Rapper zu therapieren, über seinen Beef mit 50 Cent und nannte ihn den unfairsten der Geschichte. Nicht einmal der legendäre "Officer RickyRoss Beef lasse sich daran messen und er müsse lachen, wenn Leute behaupteten der Hip Hop Mogul habe Ja Rule zerstört, Rick Ross aber nicht klein kriegen können. Schließlich habe er doch damals in einer ganz anderen Liga gespielt, als der selbsternannte Teflon Don.
"I feel like everybody deserves a second chance to do whatever. Really, I feel that my situation was an unfair situation. A very unique, very odd situation. Nobody ever seen anything like that in Hip Hop, you know? I laugh when I see people say shit like, ‚Yo, [50 Cent] killed Rule, but he didn’t kill [Rick] Ross.‘ No disrespect to Ross, but he did 180-something [first week sales of Teflon Don]. I went platinum with R.U.L.E. after I made Blood In My Eye…I was a much bigger selling artist than just platinum so I guess that’s why people felt I took a hit.

Den kompletten Frusttext gibt es hier (bitte klicken). Grund zur Freude hat der New Yorker zur Zeit eh nicht, da er morgen zu einem Gerichtstermin zu erscheinen hat. Grund dafür ist ein seit mittlerweile drei Jahren laufendes Verfahren wegen unerlaubtem Waffenbesitzes. 2007 fanden Polizisten bei einer Verkehrskontrolle eine Handfeuerwaffe im 250.000 US-Dollar Maybach des Rappers.
Ja Rule selbst scheint nicht sonderlich zuversichtlich, plädiert allerdings trotzdem weiter auf unschuldig, da zwar DNA auf dem Griff gefunden worden sei, die Probe sich aber als zu klein heraus gestellt habe, um eindeutig dem US-Musiker zugeschrieben werden zu können. In einem exklusiven Statement, ebenfalls gegenüber dem VIBE Magazine, äußerte er sich nun zu seinem bevorstehenden Termin und wie er sich darauf vorbereite.

Zum einen gebe ihm seine Familie und sein Umfeld natürlich jede Menge Kraft, zusätzlich dazu verfügt der Amerikaner anscheinend aber auch noch über ein Arsenal an aufmunternden Lebensmottos:
"It’s been a crazy three years going through this situation. [Lil] Wayne will be home in November. I’m still facing… a lot of time. So, I’ve got to mentally put my mind on it and work toward… God will see me through it. I’ve got a good family, good people around me. I got a lot of mottos I live by, man. ‚Don’t get mad, get money.‘ ‚Persistence outweighs resistance.‘ I just try to stay focused throughout all the bullsh*t and keep pushing. As long as I’ve been in this business it’s been a struggle. Ain’t nothing been easy. Even when we were doing 3, 4 million, it wasn’t easy. It was a fight to the finish, and this is going to be the same thing. Right now it’s no different."

Es wird sich zeigen, welche Macht diese Lebensweisheiten a la "Mach dir keinen Kopf, mach Geld!" vor Gericht haben werden. Und ganz vielleicht hat Fiddy in der VIBE ja von den Leiden des als Jeffrey Atkins geborenen Künstlers gelesen, so dass er aus Reue beschließt, den Richter in den Flur-Spind zu sperren. Leider ist Mr. Jackson aber nicht gerade für seine rührseligen Entschuldigungsaktionen bekannt.