Fat Joe nennt Fifty Lügner

Wenn man erst einmal 50Cents Interesse erweckt hat und er beschließt, einem mal so richtig das Leben schwer zu machen, ist es im allgemeinen klüger, wahllos gegen ein hochrangiges Mafiamitglied auszusagen, um ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden zu dürfen. Ein bisschen wie in Jurassic Parc: Solange du dich nicht bewegst, sieht der T-Rex dich nicht. Dennoch haben sich bisher sämtliche Auserwählte des imaginären Fiftys-Victim-Clubs wacker gegen den New Yorker Raptycoon geschlagen, bis hin zu hinlänglich bekannten Imagezerberstungen à la „Officer RickyRoss.So auch Fifftys zeitweiliger Lieblingsspielkamerad Fat Joe, der auf das befremdlich komische Mobb-Video letzter Woche gegen ihn (wir berichteten) reagierte und den halben Dollar einen Lügner schimpfte.

So sei es schlichtweg gelogen gewesen, als 50 Cent behauptete, Fat Joe würde niemanden in Afrika erreichen, denn das Gegenteil sei der Fall. Schließlich gäbe es kein Land in Afrika, in dem man seine Musik nicht hören würde und er habe über 70.000 Fans dort, so Joey Crack zu MTV. Des Weiteren sei 50Cent ein „has-been-rapstar“ und habe innerhalb von vier Jahren über neuneinhalb Millionen Fans verloren, da sein letztes Album nicht mal Gold gegangen sei. Er könne es sich also gar nicht leisten, hier herum zu dissen. Im Gegensatz zu Fat Joe, der gütiger Weise allerdings darauf verzichte, jeden auf der Welt zu anzugreifen.

When he did that first interview dissing Fat Joe with you [Sway], with the candlelights and all that, he lied. When he said no one knows Fat Joe in Africa, I saw that interview from Africa and I had 70,000 people out there. There isn’t a country I ain’t touch in Africa…You talk about album sales — he went from selling 10 million albums to not even going gold this last album. So, he lost nine-and-a-half-million fans in four years. I don’t really trip off him…The latest one he’s going at: Puff Daddy. He has beef with Jadakiss, he has beef with Cam’ron. Anybody we consider dope in New York, he has went at them. There ain’t nobody he ain’t touch. Fat Joe ain’t out here trying to battle-rap everybody in the world.

Immerhin besser als von Fiddy prognostiziert, wurde Fatty Joes letztes Release „The Darkside, Volume 1“ allein in der ersten Woche über 12.000 verkauft, womit er der zweitbestplazierte Indiealbum der Liste veröffentlicht hat. Wenn sich dann noch die 70.000 Heads in Afrika aufrappeln würden, sich das Album legal zu besorgen, wäre er sogar selbst auf dem guten Weg zum Goldstatus.

Das ebenfalls von 50 gemobbtes Ex-G-Unit-Member Game, scheint zumindest einen Teil des heißen Blutes seines ehemaligen Mentors mitgenommen zu haben.

Wetterte er letzte Woche noch in Richtung der UFC-Größe Rampage Jackson, da dieser ihm die Rolle des Mr. T im neuen A-Team Film abgeluchst hatte (wir berichteten), blieben ihm nun nur abfällige Worte zum altbekannten Thema „Gangsterrapper Realness“. So behauptete er im Gespräch mit Complex, außer ihm selbst, 50Cent, vielleicht noch Waka Flocka und einigen anderen Mutterfickern, hätten keine anderen Gangsterrapper je den Schmerz einer Kugel im Leib verspürt.

All these people thinking they’re gangsta. And after the Rick Ross song [„B.M.F.“] everybody thinking they’re Big Meech again, Larry Hoover. Nobody really should wanna be that or aspire to be that ‚cause you’re gonna end up in a coffin. And trust me, man, most of these rappers, outside of me, 50 [Cent], and maybe Waka Flocka and some other muthaf*ckas, ain’t never felt bullets man, ain’t never had a brush with really actually having your life erased. So a lot of these rappers out here playing, man; that’s just not the message I’m trying to send across no more.

Ein Punkt, in dem sich Game und sein sonst eher verhasster Ex-Förderling Curtis Jackson aka Du-weißt-schon-wer einig sind. Fiftys Meinung nach hätten die meisten Leute keine Lust den harten Inhalten auf Gangsterrapplatten zu folgen, weil es offensichtlich sei, dass die Erzeuger lügen würden:
„It’ll just make room for you to impact when [the hardcore] comes back. No one told the world to enjoy that [softer] music temporarily. I think a big portion of why people didn’t want to hear the aggressive content is because the people conveying them were lying.„, so der Rapper vor längerem in einem Interview mit MTV.

Ein kontroverses Statement, das die Backpackerleserschaft sicherlich noch stärker zum Eins Zwo Track im Walkman nicken lassen wird, während Jugendliche mit Auslebungszwang auf das Stilmittel der Übertreibung zurückgreifen werden. Das alles im Kommentarbereich. Viel Spaß.