Bushido am Freitag vor Gericht

Nachdem wir kürzlich noch berichten konnten, dass ersguterjunge mit drei Top Ten Releases innerhalb eines halben Jahres das erfolgreichste Hip Hop-Label aller Zeiten ist (bitte klicken), scheinen die Zeiten der guten Nachrichten für Bushido vorerst vorbei zu sein. Der muss sich am morgigen Freitag, dem 28. Mai, nämlich vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.Im Einzelnen wird mit dem Rapper vorgeworfen, bei einer Verkehrskontrolle im Mai vergangenen Jahres in Kreuzberg einen Polizisten als „Hampelmann“ und dessen Kollegin als „Affe“ bezeichnet zu haben. Ebenfalls fiel wohl das arabische Wort für Schlampe. Nur einen Monat später lieferte er sich am Rande eines Homosexuellen-Umzugs im selben Berliner Bezirk eine erneute Auseinandersetzung. Nachdem er einen Mann und eine Frau aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beleidigte, bekippten diese ihn allerdings mit ihrem Getränk (wir berichteten).

Ohne Verhandlung wurde daraufhin ein schriftlicher Strafbefehl in Höhe von 18.000 Euro erlassen, der sich aus 60 Tagessätzen zu je 300 Euro zusammen setzt. Ausgegangen wird hierbei von einem monatlichen Einkommen von 9000 Euro. Diese Summe möchte Anis Ferchichi, so der Berliner bürgerlich, allerdings nicht zahlen und genau deshalb kommt es laut der BZ auch zu der öffentlichen Hauptverhandlung, in der sowohl der Angeklagte als auch Zeugen ihre Sicht der Dinge schildern werden. Kann der Rap-Millionär beweisen, dass seine Einkünfte sich im Monat auf weniger als 9000 Euro belaufen, könnte er die Höhe der Strafe auf den Betrag der Tagessätze reduzieren.

Egal wie der Prozess ausgeht, weitaus billiger davon gekommen ist in jedem Fall Flesh-N-Bone. Das Bone Thugs-N-Harmony Mitglied wurde, wie von uns berichtet, während eines Konzerts in Ohio festgenommen, da er vor mehr als zehn Jahren seine Mutter mit einer Waffe geschlagen haben soll. Dieses Verhalten wurde jetzt als grobe Ordnungswidrigkeit eingestuft und so muss der US-Rapper 150 US-Dollar an das ihm verwandte Opfer zahlen.

Diese milde Strafe kam durch einen sogenannten „Plea Deal“ zustande, was bedeutet, dass der Angeklagte sich schuldig bekennt, das ihm vorgeworfene Verbrechen begangen zu haben.

Das allerdings passt nicht so wirklich zu der Aussage von Fleshs Bruder Layzie Bone, der es öffentlich bestritt, dass die gemeinsame Mutter vorsätzlich mit einer Waffe geschlagen worden sei. Viel mehr sei es zu einer Auseinandersetzung mit nicht näher benannten „Dudes“ gekommen, bei der Mutter Bone versucht hätte, ihre Kinder zu schützen und dabei unter die Kontrahenten geraten sei:

That’s a damn lie. My brother never struck my mother. I was right there. What happened was, some dudes walked up and were hating on us, and my mother got in the middle of it. She was trying to protect her children. And then they’re gonna say my brother hit my mother — c’mon, man. We aren’t barbaric.”, so der Rap-Musiker gegenüber der Zeitung „The Plain Dealer„.

Was auch auch immer geschehen sein mag – 150 Euro sind sicherlich zu verkraften. Über den Fall Bushido, in dem es um erheblich mehr Geld geht, halten wir Euch natürlich auf dem Laufenden.