Chuck D gegen Einwanderungsgesetz

Schon zu ihrer Hochzeit galten Public Enemy als eine der gesellschaftskritischsten Gruppen ihres Genres.
Dass das politische Interesse der Rapper auch zwanzig Jahre später nicht nachgelassen hat, zeigt nun Chuck D. In seinem neuen Track. In „Tear Down That Wall“ kritisiert der 49-Jährige ein in Arizona erlassenes Gesetz, welches letzte Woche von Gouverneur Jan Brewer abgesegnet wurde. Dieses erlaubt es der dortigen Polizei, ohne Begründung, Einwanderer auf ihr Aufenthaltsgenehmigung zu überprüfen.
Bilsang war eine derartige Kontrolle nur möglich, wenn die betreffende Person verdächtigt wurde, ein Verbrechen begangen zu haben. Nun aber dürfen die Beamten nach eigenem Ermessen entscheiden, wen sie, wann überprüfen. Das zwingt Einwanderer quasi dazu, jederzeit ihre Ausländererfassungs-Papiere bei sich zu tragen.Der Rap-Musiker und seine Frau veröffentlichten nun ein offizielles Statement, indem sie klar stellen, was sie von dem Gesetz halten. Laut dem Paar sei dieser Erlass unentschuldbar und der Rassismus seitens der Politik erreiche hiermit ein ganz neues Level: “Jan Brewer‘s decision to sign the Arizona immigration bill into law is racist, deceitful, and reflects some of the most mean-spirited politics against immigrants that the country has ever seen.The power that this law gives to police, to detain people that they suspect to be undocumented, brings racial profiling to a new low.

Chuck D und Dr. Gaye Theresa Johnson klagen allerdings nicht nur die verantwortlichen Politiker an, sondern suchen die Schuld auch bei denen, die für das Gesetz gestimmt sowie den Leuten, die sich nicht offen dagegen zur Wehr gesetzt haben: “The people of Arizona, who voted for this bill, as well as those who crafted it, demonstrate no regard for the humanity or contributions of Latino people. And for all of those who have chosen not to speak up, shame on you for silently endorsing this legislated hate.

Den Song könnt ihr euch hier anhören:

Während sich der Public Enemy-Frontmann textlich mit einem kontroversen Thema auseinandersetzt, sorgte bei M.I.A. das neue Video für jede Menge Aufregung.
In „Born Free“ werden rothaarige Kinder und Jugendliche von bewaffneten Einsatzkräften gefangen genommen, mit einem Bus in ein Camp gebracht und dort zum Teil erschossen respektive über ein Minenfeld gejagt. Zu viel für Youtube, die den neunminütigen Clip kurz nach seiner Veröffentlichung sperrten. Das mag in Zeiten, in denen sich der Mutterkonzern Google in China als Kämpfer für Meinungsfreiheit darstellt, für den ein oder anderen befremdlich wirken. Auf sueddeutsche.de wird allerdings angemerkt, dass mit explizit zur Schau gestellten Sex- und Exekutionsszenen das Regelwerk des Videoportals klar verletzt werde.

Auf Websiten wie Vimeo ist das Video der britischen Künstlerin, welches von Romain Gavras gedreht wurde, hingegen nach wie vor zu sehen. Deshalb macht Euch einfach selbst ein Bild: