Guru war nicht homosexuell!

Auch über eine Woche nach Gurus Tod reißen die Gerüchte und Anschuldigungen gegen seinen letzten Geschäftspartner und Freund, den Produzenten Solar nicht ab.Erst gestern veröffentlichte die amerikanische Seite HipHopDX.com ein Interview mit Tasha Denham, die mehr als zwei Jahre für das gemeinsame Label von Solar und Guru, 7 Grand Records gearbeitet und zusammen mit Solar ein Kind hat.
Zwar trennte sich das Paar kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter, doch Tasha Denham arbeitete auch danach noch eine zeitlang für die Firma, befreundete sich mit Guru und lebte auch zeitweilig in dessen Haus.

In dem sehr ausführlichen Interview spricht die ehemalige Label-Mitarbeiterin über die Beziehung von Guru und Solar und schließt in diesem Zusammenhang aus, dass es sich um eine homosexuelle Liebesbeziehung gehandelt habe. Zwar sei die Beziehung bizarr gewesen, sagte Frau Denham, aber von einer körperlichen oder romantischen Affäre, wie es in verschiedenen amerikanischen Blogs geheißen hat, habe sie nie etwas mitbekommen: „I, however, do not believe he is [gay]. I never saw any indication of that. I never saw any type of affection in that way, if you want. I saw Guru interested in women. […] I never got the feeling that it was homosexual. It angers me, the rumors that I hear out there.

Frau Denham  erklärte, dass Solar über die Jahre einen immer negativeren Einfluss auf Guru erlangt habe, der von Neid und Missgunst gegenüber Gurus ehemaligen Gang Starr Partner Premier geprägt gewesen sein muss.
Die Ex Geliebte von Solar erzählt in diesem Zusammenhang, dass sie selbst als Label-Mitarbeiterin der Presse erklären musste, dass Fragen zu Gang Starr und DJ Premier in Interviews nicht erlaubt waren. Fotos, auf denen Guru zu sehen war, mussten mit Solar geschossen werden und Solar bestand darauf, bei allen Interviews oder öffentlichen Termin ebenfalls anwesend und darüber informiert zu sein, ansonsten hätte er Ärger gemacht.

Denham beschreibt die Beziehung der beiden Männer als sehr krank, eng und exklusiv. So hätte Solar dafür gesorgt, dass Guru nicht mehr im New Yorker Nachtleben anzutreffen gewesen sei und auch keine Auftritte in New York oder Boston absolvierte.
Auch der Kontakt zu anderen Künstlern der New Yorker Hip Hop Szene wurde von Solar unterbunden und selbst Rapper, die auf Guru‘s späteren Platten gefeatured waren, habe dieser nicht mehr persönlich zu Gesicht bekommen. Diese hätten ihre Spuren separat von Guru aufnehmen müssen.

Laut Tasha Denham muss Solar davon überzeugt und besessen gewesen sein, dass DJ Premier eine Internetkampagne gegen ihn finanzieren würde, indem dieser Blogger und Forumkommentatoren für negative Kommentare gegen Solar bezahlen würde.
Anscheinend, so bestätigte Denham, habe es der Produzent nie verkraften können, dass DJ Premier zusammen mit Guru bereits eine Weltkarriere aufgebaut hatte, an welche die neuen Projekte von Guru und Solar nicht annähernd heranreichen konnten.
Außerdem sei der Produzent davon überzeugt gewesen, dass DJ Premier hinter dem Mordanschlag auf Guru aus dem Jahr 2003 oder 2004 stecken würde und konnte anscheinend auch den Rapper teilweise davon überzeugen: „He was convinced, by Solar, that back in maybe 2003, 2004, Guru was held up and mugged in Queens, [New York]. Solar convinced Guru, at that point in time, that Premier had put the hit out on him, and Premier wanted him dead.

Nach den Erzählungen von Tasha Denham muss es sich bei dem Verhältnis von Guru zu Solar um ein Sektenähnliches Abhängigkeitsverhältnis gehandelt haben, in dem Solar sämtliche sozialen Kontakte von Guru kontrollierte und diesen auch körperlich misshandelte: „After that, if I didn’t physically see it myself…I saw [Guru] punched in the face numerous times with no provocation. It [would just be] that he’d get upset with something Guru would say and punch him in the face. I know he knocked a tooth out of Guru’s. I know he gave him a black eye [so Guru would] have to wear glasses for photo-shoots and concerts.
Solar was checking his emails. I was also informed that, the longer and longer it went, that Solar even took Guru’s phone away for days at a time. Guru wasn’t allowed to have a personal life at all.

Auch wenn Guru sich verzweifelt gegen die Bevormundung durch seinen Geschäftspartner wehrte, konnte er sich nie vom verhängnisvollen Einfluss des Mannes befreien, der auch Kraft seiner 5 Percenter Ideologie einen spirituellen Einfluss auf ihn gehabt haben muss.

Auf die Frage, was Guru daran gehindert habe, einfach aufzustehen und zu gehen, antwortete Tasha Denham: „His own fear. His insecurities. His twisted sense of loyalty to Solar. He credited Solar with helping him stop drinking.

Das komplette Interview befindet sich auf der Seite HipHopDx.com