Alle zwei Wochen wieder gibt es im Berliner Bi Nuu Club bei der Live-Battle-Institution Rap am Mittwoch einiges auf die Ohren. Harte Lines, kontroverse Inhalte und eine spezielle, oft sehr schwarz wirkende, Form des Humors begeistern Fans bereits seit Anbeginn der Reihe. Wie immer steht am Anfang die Cypher, die zum einen altbekannte Artisten, zum anderen Hoffnungsvolle Newcomer auf einer Bühne versammelt. Hier haben auch Leute aus dem Publikum die Möglichkeit, sich in die Reihe der Reimenden einzugliedern. Darauf folgt dann die Ausscheidungsrunde, inwelcher ums lyrische Überleben gekämpft wird. Den Abschluss der Show bildet dann die seit einem Jahr eingeführte Battlemania Championsleague. Hier traten sich dieses mal Merlin und 4Tune gegenüber.
Zu Beginn der Show äußerte sich Ben Salomo zu der Trägodie um den bereits bei RAM öfters in Erscheinung getretenen Percee. Der Host bekundete sein Mitleid und sprach sich für mehr Sensibilität im Bezug auf Menschen mit Problemen im eigenen Umfeld aus. Oft werden diese Probleme nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit behandelt, weil so ein Handeln schwer zu verstehen ist und auch keinem zugetraut wird. Das solche Taten leider alltäglicher sind als wir alle denken, verdeutlichte eine Arbeiterin der Psychosozialen Versorgung und Krisenintervention, die nach Ben zur Crowd sprach.
Nach diesem, notwendigen und nachvollziehbaren, Statement ging es dann aber direkt los mit der Cypher. Leover bewies, das auf der RAM-Bühne nicht nur deutsche Texte, sondern auch Internationale Beiträge ihren Platz finden. Mit einem unglaublichen Part sorgte der Philippino für Gänsehaut auf den Ärmen der Zuhörer. Nach seinem Beitrag in der letzten Cypher, der von Odysseus noch auf Suaheli dargeboten wurde, stellt dieser nun auch sein Talent in deutscher Sprache unter Beweis. Der ebenfalls in der letzten Cypher durch sein Verbal-Scharmützel mit Ben Salomo aufgefallene Tschappy zeigte, dass durch ein konsequentes Ausbauen der eigenen Skills, diese dann dem Publikum auch nicht länger verborgen bleiben werden. So holt man sich den Fame.
In der Vorrunde standen sich dann bei jeweils 3 x 8 Takte auf den Beat Buysome, Amek, Spitter, Bong Teggy, Z, Roni 87 und Mirkofon gegenüber.
Durchsetzen konnten sich Bong Teggy, Z, Buysome und Roni 87. Diese zogen ins Halbfinale ein, in dem die drei mal acht Takte durch einen selbstgeschriebenen Sechzehner auf den Beat ergänzt wurde.
Im Finale kämpften dann Roni 87 und Bong Teggy um die King-Krone bei RAM. Hier wurde sich nichts geschenkt und die Kontrahenten gingen mit höchster Konzentration in die Auseinandersetzung.
Die BMCL rundete den Abend dann wieder ab. Hier standen sich Merlin und der bei Baba Saads Label „Halunkenbande“ gesignte 4Tune gegenüber. In einem Battle, das die Stärken und Schwächen der Protagonisten sehr deutlich zum Ausdruck brachte, konnte die ein oder andere Punchline überzeugen und Erheiterung im Publikum erzeugen. Insgesamt gesehen bewegte sich das Battle aber nicht auf dem Niveau der letzten Begegnungen – da lag die Messlatte eben aber auch sehr hoch. Das Battle wurde gejudged, was bedeutet, es gab am Ende eine durch die Jury gefällte Entscheidung. Diese fällte das Gremium sehr deutlich.