Aufregung um Rap Video

Ein etwa zwei Jahre altes Video bringt die politische Landschaft in unserem Nachbarland Österreich kräftig in Wallung.
Wie die österreichische Internetplattform oe24.at berichtet, ist die ehemalige Jörg Haider Partei FPÖ auf der Suche nach den Hintermännern eines Rapsongs, der sich explizit gegen den FPÖ Vorsitzenden Heinz Christian Strache kurz H.C. Strache wendet.

H.C.
Strache gilt als einer der strammsten Rechten in der österreichischen Politiklandschaft und glänzt durch Wahlkampfparolen wie "Deutsch statt nix versteh’n“, "Daham statt Islam“, "Herr im eigenen Haus bleiben“ und "Für die Ärmsten der Armen und nicht die Wärmsten der Warmen“.
Außerdem trat der Jungpolitiker selbst schon als Rapper in Erscheinung, auch wenn die Reaktionen auf seine Versuche am Mic eher verhalten ausfielen:

Das Video und der Song "Na C.-Strache“ wurden von einem offensichtlich minderjährigen MC namens Big DnC aufgenommen und ins Netz gestellt. Im Video sieht man, wie der junge Mann, eine Person, die anscheinend H.C. Strache darstellen soll, entführt und am Schluss des Videos zum Selbstmord  auffordert.
H.C. Strache wird im Textverlauf als Rassist und Faschist beschimpft und außerdem suggerieren die Bilder, dass Herr Strache darüber hinaus Kokain konsumieren würde.

Die Freiheitliche Partei Österreichs schäumt vor Wut und wittert, dass die Drahtzieher zu Song und Video bei den verfeindeten Sozialdemokraten der SPÖ zu finden seien. Schließlich sei der Song auf einer Seite des SPÖ Gemeinderats Peko Baxant zu finden, der sich zwar von Inhalt und Darstellung des Songs distanzierte, dies aber erst in aller Deutlichkeit tat, als die Zeitschrift ÖSTERREICH auf den Clip aufmerksam machten und die Angelegenheit schon hohe Wellen schlug.

FPÖ Generalsekretär Herbert Kickl verlangte daraufhin den Rücktritt des Gemeinderats und  bezeichnete den rund zehnminütigen Clip als "ungeheuerliches Anti-Strache Hass-Video eines ‚linken Gut-Rappers‚". Außerdem unterstellte er der SPÖ, dass diese das "Skandalvideo“ finanziert haben könnten. Man suche weiterhin nach "ominösen“ Hintermännern.

Dies bestreitet die SPÖ und betonte am Sonntag, dass das Musikvideo nicht auf einer SPÖ-Homepage "abzurufen ist und war". Ein Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung habe das Video lediglich auf seiner privaten Homepage verlinkt und diesen Link umgehend entfernt. Außerdem erklärte die Partei, dass "Web-Inhalte von Mitarbeitern auf ihren privaten Web-Auftritten, Facebooks-Profilen und anderen Kanälen" nicht ihrem Einfluss unterlägen.

Dass der Song und das dazugehörige Video erst jetzt so kontrovers diskutiert werden ist erstaunlich, schließlich ist das Video schon seit zwei Jahren im Netz zu finden und der Urheber, ein damals 15-jähriger Schüler, wurde schon im Januar vom Jugendmagazin Falter dazu interviewt.
Dort erklärte Big DnC, dass er die Rap-Songs von H.C. Strache als unerträgliche Anbiederung an österreichische Jugendliche gesehen habe und er deshalb einen Song als Reaktion darauf verfasst habe. Außerdem, so erklärte der Wiener MC weiter, habe ihn das Bedürfnis überkommen, andere Jugendliche auf die "Angstpolitik“ von H.C. Strache und der FPÖ aufmerksam zu machen. 

Den kompletten Clip könnt Ihr Euch hier anschauen: