Spenden-Projekt von PE vor dem Aus?

Wenn es Oldschool-Legenden schlecht geht, ist das immer ein bisschen traurig. Nas ist mittlerweile eher wegen seinen ausbleibenden Unterhalts-Zahlungen im Gespräch und auch den Helden einer ganzen HipHop-Generation, "Public Enemy, geht es nicht mehr besonders gut. Nachdem diese eher durchschnittliche Remix-Alben rausbrachten, Flavour Flav seinen Lebensabend als Lustgreis in einer MTV-Villa verbringt und Terminator X eine Straußenfarm in Südafrika eröffnete, gab es letztes Jahr dann doch noch Hoffnung auf ein neues Album der Politrap-Heroen.

Ermöglichen sollte dies das niederländische Internetportal sellaband.com, das Fans die Möglichkeit gibt, für die Bands ihrer Wahl zu spenden. Als Anreiz dafür gibt es dann bei den meisten Künstlern eine Erwähnung im Booklet, limitierte CDs, Gratis-DVDs der Bands sowie eine kleine Beteiligung am Erlös der Alben. Bei Public Enemy sah es am Anfang auch recht viel versprechend aus. Das Ziel war eine Summe von 250.000 US-Dollars zu erreichen, und schon im Dezember letzten Jahres hatten anhänger der Crew bereits einen Betrag von fast 70.000 Dollar zusammen gekratzt.

Danach war dann allerdings Schluss und seit knapp drei Monaten gibt es keinerlei weiteren Geldeingänge mehr bei PE. Eine Gruppe von Fans, die insgesamt schon 4000 Dollar gespendet hatten, kehrte dem Projekt enttäuscht den Rücken.
Die mangelnde Zahlungsbereitschaft wird in Foren mit der beinahe unrealistisch hohen Summe von einer Viertel Millionen Dollar erklärt, auf der anderen Seite damit, dass PE nicht unbedingt die interessantesten Köder zur Verfügung stellten. Denn statt Credits im Booklet gibt es für Spender lediglich ein limitiertes T-Shirt. 

Das Portal sellaband.com existiert bereits seit 2006 und bei weniger bekannten Künstlern konnte das Projekt bereits erste Erfolge erzielen. Zur Zeit befindet sich die Seite allerdings "under construction".

Ob die PE-Fans jetzt aus ihrer Winterdepression erwachen und spenden und dann doch noch ein neues Album zu erwarten ist – wir warten ab.