Raus aus’m Knast-Raus aus’m Land!

Was zunächst als freudige Meldung verbreitet wurde, bekam schnell einen schlechten Beigeschmack.
Zuerst hieß es am gestrigen Dienstag, dass der Rapper Shyne nach 9 Jahren Haft endlich aus dem Gefängnis entlassen worden sei, dann kam die Meldung, dass er direkt im Anschluss in einen Abschiebeknast gesteckt wurde, um nach Belize, dem ehemaligen Britisch-Honduras zwischen Guatemala und Mexiko abegeschoben zu werden.

Shyne, der ehemals bei Bad Boy gesignt war, dann mit  Def Jam, Black Wall Street und zuletzt mit Jay Z’s Roc Nation in Verbindung gebracht wurde, kam in die Schlagzeilen, weil er unter recht dubiosen Umständen wegen versuchten Mordes verurteilt wurde.
Gerüchte behaupten, dass er der Sündenbock sei und anstelle von P.Diddy die Schuld an der damaligen Schießerei, bei der auch Jennifer Lopez beteiligt gewesen sein soll, auf sich nahm. Ob Freiwillig oder nicht, ist natürlich eine Frage und deshalb wurde die Entlassung des Rappers teils mit Sorge, teils mit Spannung erwartet.  

Shyne
brachte 2001, dem Jahr seiner Inhaftierung das Gold Album "Shyne“ heraus und galt als einer der Hoffnungsträger bei Bad Boy Entertainment.
In einem exklusiven Interview gegenüber allhiphop.com äußerte sich Hip Hop Mogul P.Diddy relativ zurückhaltend zur baldigen Entlassung seines ehemaligen Schützlings: “Shyne is not signed to Bad Boy anymore. I looked forward to this day. The whole situation was a tragic situation. He’s a young man that has a whole life ahead of him to live to be successful and to come out here and put his foot in the game.
 
Während es am Morgen also noch hieß, dass Shyne die nächsten zweieinhalb Jahre auf Bewährung in Freiheit verbringen könnte, kam dann am Nachmittag die Meldung, dass Moses Michael Leviy, wie der Rapper sich seit seinem Übertritt zum Judentum nennt, direkt in ein Abschiebegefängnis verbracht wurde, wo eine mögliche Ausweisung nach Belize überprüft werden würde.

Seit im Jahre 1996 die Gesetze für "Resident Aliens“ sowie "Naturalized American Citizens“ verschärft wurden, ist die Zahl der Ausweisungen innerhalb dieser Bevölkerungsgruppen drastisch angestiegen.
Vor allem nach den Vorfällen am 11. September 2001 wurden die Gesetze noch einmal verschärfter umgesetzt und schon kleinere Vergehen wie Trunkenheit am Steuer oder Ladendiebstahl konnten zu Abschiebungen führen.

In diesem Fall dürfte das angekündigte dritte Album von Shyne mit dem Namen "Godfather Exhumed" noch einige Zeit auf sich warten lassen.