Bling Bling – Money Ain’t A Thing?

Die Wirtschaftskrise nimmt unfassbare Masse an und lauert an jeder Ecke auf neue Opfer.  Sie machte Banken platt, machte den Alltag verschiedenster Menschen auf der ganzen Welt zum Kampf, doch jetzt erreicht sie den absoluten Gipfel der Unverschämtheit – sie knöpft sich die Hip Hop Welt vor! Katastrophale Verkaufszahlen sind dabei noch nicht einmal das Schlimmste, laut dem Wall Street Journal macht der Mangel an finanziellen Ressourcen es Rappern besonders schwer, sich ihr obligatorisches "Bling Bling“, auch bekannt als "Ice“, zu leisten. 

A lot of these rappers simply don’t have the money for real stuff anymore,” so Jason Arasheben, ein Juwelier aus Beverly Hills, dessen Klientel von Hollywood-Promis bis zum Saudi-Arabisches Königtum reicht. “It’s to the point where they are wearing imitation jewelry, and that’s ridiculous.”

Und wo über extravaganten Schmuck gesprochen wird, ist der Birdman nicht weit. Musikproduzent und Mitbegründer von Cash Money Records, Bryan “Birdman” Williams, konnte da nur zustimmen und sieht den Struggle der Rapper heutzutage, die einfach nicht mehr wissen, wie sie ihre Platin- und Diamantensammlung auf dem neuesten Stand halten sollen. “Times are hard, ain’t nobody rocking it like that anymore,” . Auch sein Bruder und ebenfalls Mitbegründer des Labels, Ronald “Slim” Williams, fügte hinzu: “People think these big pieces are blinding but they be like D-quality diamonds and when you try and sell them you learn they ain’t worth a thing.”  Früher wussten die Mamas der Jungs wahrscheinlich nicht, wie sie ihre Familie über die Runden kriegen sollen und heute beschwert sich der Nachwuchs über Diamanten der D-Klasse. Das nennen wir Street-Credibility.

Vor nicht einmal zwei Jahren, soll es noch um einges leichter gewesen sein, die Hip Hop-Juwelen zu erwerben. Lil Jon schaffte es ins Guiness Buch der Rekorde, mit einem Eintrag als Besitzer des größten Diamanten-Anhängers der Welt (inkrustiert mit 3.765 Diamanten, wog die “Crunk Ain’t Dead”- Kette satte fünf Pfund).

Die Tage, an denen Rapper unverschämte Summen für "Ice" verprassen konnten, scheinen lange gezählt. "TV Johnny" Dang, Juwelier aus Houston, der Grillz verkauft und ein Businesspartner von Paul Wall ist, beklagt sich ebenfalls. Er müsse sich anpassen und seinen Kunden, die günstigeren Modelle verkaufen, die sie sich leisten können. 18- und 14-Karat Gold gingen kaum noch weg, die Leute fragten jetzt immer mehr nach 12-Karat, das nur halb so viel kostet. “The look is still big but people are going with smaller karat diamonds and lower-karat gold.

Viele Rapper versuchen natürlich ihr Bestes, nicht über dieses finanzielle Dilemma zu sprechen und über den Einfluss der Wirtschaftskrise auf ihr Bling Bling. Etwas, das wenig überrascht in einer Welt, in der blendende Steine dich als Elite klassifizieren. Ich wette, die Leute, die diese Diamanten für sie gefunden haben, sitzen jetzt auch kopfschüttelnd in ihren Chesterfield-Ohrensesseln, während sie im Wall Street Journal blättern. 

Kürzlich erst mockierte sich zum Beispiel 50 Cent in einem Radio-Interview über Rick Ross’ teils falschen, teils geliehenen Schmuck. Ja, Rapper haben Angst, dass diese fiese Krise ihre Kaufkraft affektieren könnte. "You gotta understand, it is every rapper’s fear to be exposed as a fraud," so Gregory Lewis, der Künstler für seine persönliche Website interviewt. "If you admit you wear fake jewelry, it is over for you. It’s like bragging you drive a Lamborghini when you really drive a Toyota."