Es ist knapp einen Monat her, dass der Rapper Massiv im Berliner Bezirk Neukölln auf offener Straße angeschossen wurde. Im Internet wurde nun ein Video veröffentlicht, in dem er schwere Vorwürfe gegen die Berliner Polizei erhebt. Sein Begleiter Haydar soll mehrmals bei der Polizei angerufen haben, bevor diese erst nach einer viertel Stunde am Tatort eintrafen. Weiterhin beklagte sich Massiv, dass die Beamten zwei Verdächtige schon nach wenigen Stunden laufen gelassen haben sollen, obwohl sie angeblich Masken bei sich trugen. Bernhard Schodrowski, der Pressesprecher der zuständigen Behörde, wehrte sich gegen die Vorwürfe: "Der erste Anruf ging bei uns um 22.13 Uhr ein. Die Kollegen waren um exakt 22.17 Uhr und 43 Sekunden am Tatort." Weiterhin sagte er, dass es gegen die kurzzeitig festgehaltenen Personen keinen dringenden Tatverdacht gegeben hätte, so dass man sie wieder frei lassen musste.
Der 25-Jährige Wahlberliner äußerte sich außerdem zu den Spekulationen, dass das Attentat auf ihn nur zu Promozwecken inszeniert worden wäre: "Es ist schon absurd, wie die Menschen darauf reagieren, mich da als Schauspieler darzustellen". Weiterhin erklärte er, dass es seine Sache sei, "ob wir 20 oder 25 Minuten später meine Familie anrufen, und mein Cousin es ins Internet setzt". Wasiem Taha, wie der Rapper eigentlich heißt, sagte zudem, dass die Vorwürfe ihm gegenüber „menschenverachtend“ seien. In seinen Augen hätten die Ermittler auf Grund ihrer „miserablen Arbeit“, die „unter aller Sau" gewesen wäre, auch Schuld daran, dass die Öffentlichkeit den Vorfall falsch interpretieren würde. Auf die Frage, wieso er noch in der selben Nacht aus dem Krankenhaus entlassen wurde, obwohl er nach eigenen Angaben aufgrund eines glatten Durchschusses viel Blut verloren habe, sagte Massiv: "Die Ärzte hatten sich vorgestellt, dass sich der Streit in’s Krankenhaus verlagert, was nachzuvollziehen ist. Es war wirklich heftigt."
Zum Schluss zeigte sich der Rapper schockiert über das Verhalten der Medien: "Ich verurteile die Presse zutiefst, weil sie indirekt den Täter schützen, statt die Sache aufzuklären." Massiv betonte nochmal, dass er „nichts als die Wahrheit" sagen würde. Die Berliner Polizei bleibt trotzdem bei ihrer Version. Schodrowski wies darauf hin, dass man seine Ausagen eindeutig an Hand der Funkaufzeichnungen belegen könnte.