Kanye West hat am vergangenen Wochenende für den Enkel des Diktators von Kasachstan ein Privatkonzert gegeben. Nursultan Nasarbejew, der das Land seit der Staatsgründung 1991 allein regiert, bezahlte dem Exzentriker dafür kolportierte 3 Millionen Dollar.
Die Geschichte flog auf, weil anwesende Gäste Fotos und Videos via Twitter verbreiteten. Daraufhin brach ein Shitstorm über Yeezy herein, den der ansonsten nicht unbedingt für Leisetreterei bekannte Rapper und Produzent bislang nicht kommentieren wollte.
Die Menschenrechtslage in dem zentralasiatischen Land gilt vorsichtig ausgedrückt als angespannt. Meinungs- und Pressefreiheit sind eingeschränkt, unangenehme Journalisten werden drangsaliert, im Internet sind kritische Seiten gesperrt. Gerade angesichts Kanyes Hang zu politischen Statements („George Bush doesn’t care about black people!„) und dem Black Power-Tonfall seines letzten Albums „Yeezus“ also eine fragwürdige Entscheidung, ausgerechnet den Enkel eines absoluten Alleinherrschers zu bespaßen.
Internationale Bekanntheit erlangte Kasachstan vor allem durch den satirischen Film „Borat“ von Sacha Baron Cohen (u.a. auch „Ali G. In Da House „).